Ford Focus CC 2.0 TDCi

Fahrbericht.
Ford Focus Coupé-Cabriolet 2.0 TDCi
Ein Dynamiker fürs oben offenen Fahrvergnügen
Von Petra Grünendahl

Zwar hat das Ford Focus Coupé-Cabriolet keinen eigenständigen Namen wie das Golf-Cabrio Eos, aber dennoch verfügt er über ein eigenständiges Design. Natürlich kann die Front den Focus (siehe auch Neuvorstellung, Focus ST, Focus FFV) nicht verleugnen, aber dem Rest der Karosserie hat der italienische Kleinserienspezialist Pininfarina, der auch schon beim Streetka mit Hand anlegen durfte, eine eigene Identität eingehaucht. Das oben offene Highlight der Focus-Palette basiert auf der Studie „Focus Vignale Concept“, die 2004 auf dem Pariser Automobil-Salon vorgestellt wurde, und ist eine Gemeinschaftsentwicklung mit Pininfarina.

In guten 29 Sekunden verschwindet das zweiteilige Stahldach in der Karosserie. Dank des elektrisch versenkbaren Hardtops lässt sich der kalte Winter ebenso genießen wie Sonne und blauer Himmel im Sommer. Der offene Focus steht ab März 2007 beim Händler, zu den 500 Blindbestellungen (Stand Oktober 2006) kommen monatlich 200 bis 300 hinzu.

 

Zwei Türen bieten den Frontpassagieren guten Zugang zum Innenraum, nach hinten ist der Einstieg auf zwei ausgeformte Einzelsitze nicht ganz so einfach. Vorne, auf gut konturierten straffen Sportsitzen sind die Platzverhältnisse sehr bequem, hinten allerdings sitzen Erwachsene nicht wirklich komfortabel. Die Übersicht ist zwar geschlossen nicht wirklich gut, aber besser als bei Stoffverdeck-Cabrios. Offen ist die Sicht besser, aber auch hier etwas eingeschränkt durch die hohe Heckpartie. Dank der weit nach hinten gezogenen Frontscheibe und bei hochgefahrenen Fenstern hält sich der Windzug zumindest für nicht allzu groß gewachsene Personen in Grenzen, ein Windschott gibt es gegen Aufpreis. Der Kofferraum fasst offen 248 Liter, geschlossen sind es sogar rekordverdächtige 534 Liter. Die maximale Zuladung für das 4,51 m lange, als Diesel knapp 1,6 t schwere Cabrio liegt bei 437 kg.

Einen guten Eindruck macht der Innenraum sowohl von der Materialauswahl her als auch in punkto Verarbeitung. Die Handhabung von Anzeigen und Schaltern ist ergonomisch und logisch aufgebaut, so dass der Fahrer vor keinerlei Problemen steht. Zwei Ausstattungslinien hat der Käufer zur Wahl: die Basisversion Trend und die luxuriösere Version Titanium. Ab der Basisversion kommt das Focus Cabrio mit funkfernbedienter Zentralverriegelung, elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern, einem elektro-hydraulischen Stahlfaltdach, Sportsitzen vorn, Klimaanlage und Bordcomputer sowie 16-Zoll-Stahlräder mit Radzierblenden. Die Top-Ausstattung Titanium verfügt zudem über automatisch abblendende Innenspiegel, eine Geschwindigkeitsregelung, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Regensensor und Lichtassistent, Teillederpolsterung und 17-Zoll-Leichtmetallräder. An aufpreispflichtigen Extras gibt es u. a. das Windschott, ein Sportfahrwerk, das schlüsselfreie Zugangs- und Startsystem KeyFree sowie verschiedene Mobiltelefon-Vorbereitungen, Audio- und Navigationssysteme, eine Alarmanlage. ein Park-Pilot-System und Bi-Xenon-Scheinwerfer oder ein adaptives Frontlicht-System (mitlenkende Scheinwerfer) mit Halogenleuchten.

 

Zwei Duratec-Benzinmotoren mit 100 und 145 PS sowie ein Duratorq-Dieselmotor mit 136 PS stehen für das Focus Cabrio zur Wahl. Wir fuhren den 2-Liter-TDCi mit serienmäßigem Dieselpartikelfilter und Sechsgang-Schaltgetriebe. Selbst für einen modernen Common-Rail-Diesel ist die Laufkultur noch hervorzuheben. Sehr ruhig und vibrationsarm läuft er im Leerlauf. Auch der erste Tritt aufs Gaspedal offenbart nicht den Selbstzünder, was auch oben offen ein besonders ruhiges Fahrvergnügen verspricht. Ordentlich zieht er los und überzeugt mit seiner Leistungsentfaltung, sobald der den Drehzahlkeller überwunden hat. Sein maximales Drehmoment von 320 Nm liegt schon diesel-typisch früh bei 2.000 U/min. an. Auf die Vorderräder übertragen wird die Motorkraft beim Dieselmotor von einer manuellen Sechsgang-Schaltung, die mit kurzen, knackigen und präzisen Schaltwegen die wahre Freude ist.

Für die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 braucht der 136-PS-TDCi genauso wie der 145-PS-Benziner gute 10,3 Sekunden. Als Spitzengeschwindigkeit erreicht er 205 km/h (der Benziner 208 km/h). Genügsamkeit verspricht der Verbrauch von 7,7 Litern Dieselkraftstoff je 100 km innerorts, 4,9 Liter außerorts und 5,9 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben). Der 2-Liter-TDCi ist mit Dieselpartikelfilter ausgestattet (serienmäßig) und erfüllt die Abgasnorm EU4.

Das Fahrwerk verfügt natürlich über die sportlichen Qualitäten eines Focus. Einige Detaillösungen wurden vom Focus ST übernommen, was ein besonders stabiles und verwindungssteifes Chassis garantiert, allerdings mit etwas mehr Komfort, als es der Top-Sportler der Baureihe bieten muss. Dafür wurde das Fahrwerk komplett neu abgestimmt. Guter Geradeauslauf und eine eher direkt ausgelegte, präzise und gut ansprechende Lenkung sorgen für jede Menge Fahrspaß. Das Fahrwerk ist einigermaßen straff geraten, ohne jedoch den Komfort zu vernachlässigen. Dabei gibt das Fahrwerk immer noch ausreichend Rückmeldung vom Fahrbahnbelag. Agil und dynamisch gibt er sich auf der Straße, dabei aber auch völlig unproblematisch im  Handling. Schnell gefahrene Kurven sind sein Terrain: hier blüht er auf und zeigt sich von seiner besten Seite. Fast unbeirrbar hält er die Spur und folgt der vom Fahrer vorgegebenen Bahn. Lediglich ein minimales Untersteuern deutet das Nahen des Grenzbereichs an, wenn der Fahrer es zu doll treibt. Serienmäßig steht das Focus Cabrio in der Titanium-Ausstattung auf 17-Zoll-Rädern mit 205/50er Reifen, die zu ausreichender Traktion, guter Seitenführung und einer stabilen Straßenlage beitragen. Die Bremsen (Scheibenbremsen rundum, vorne innenbelüftet) verzögern gut und standfest.

Das auf der viertürigen Limousine basierende Cabrio bietet eine hohe  Karosseriesteifigkeit, hochfeste Stähle verstärken spezifische Karosserieteile der Cabrio-Karosserie. Der Sicherheit der Insassen dient eine verstärkte Sicherheitsfahrgastzelle mit zusätzlichen Versteifungsprofilen in A-Säulen, Türen und Seitenstrukturen, Seitenaufprallschutz, ein aktives Überrollschutzsystem, Kopfstützen und Drei-Punkt-Gurte auf allen vier Sitzplätzen und das Intelligente Sicherheitssystem IPS mit Front- und Seitenairbags vorne, Sicherheitsgurtstraffer und –gurtkraftbegrenzer vorne sowie Sicherheitspedalen. Isofix-Kindersitzhalterungen gibt es nur als nachträglichen Einbau beim Händler, dafür aber ohne Aufpreis. An elektronischen Helfern unterstützen den Fahrer ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, Sicherheits-Bremsassistent sowie ESP mit Antriebsschlupfregelung. Gegen Aufpreis gibt es eine Alarmanlage (auch mit Innenraumüberwachung), ein Park-Pilot-System sowie ein Notrad anstelle des serienmäßigen Reifen-Reparatur-Sets.

Zu haben ist das Focus Coupé-Cabriolet ab März 2007 zu Preisen ab 23.569,18 Euro (inkl. 19 % MWSt), der TDCi ab 27.954,74 Euro. An aufpreispflichtigen Extras gibt es unter anderem die Lackierungen Nero-Schwarz sowie diverse Metallic-Lacke, Geschwindigkeitsregelung, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Sportfahrwerk, das schlüssellose Zugangs- und Startsystem KeyFree, ein Park-Pilot-System für hinten, Diebstahl-Alarmanlage sowie verschiedene Audio- und Kommunikationssysteme.

Ford gibt zwei Jahre gesetzliche Sachmängelhaftung mit Ford-Partner-Garantie, zwei Jahre Ford Assistance (Mobilitätsgarantie) sowie zwölf Jahre Garantie gegen Durchrostung. Gegen Aufpreis können diese Garantieleistungen verlängert werden (FordProtect Garantie-Schutzbriefe). Zum Ölwechsel muss der offene Focus alle 20.000 km oder einmal im Jahr, zur Inspektion alle 60.000 km oder alle zwei Jahre. Die Versicherung stufen das Modell in die Klassen 17 / 22 / 23 (KH / VK / TK) ein.

© Dezember 2006
Petra Grünendahl
, Fotos: Ford

Über Petra Grünendahl

Erfahrener Journalist mit einem Gespür für Themen, Geschichten und Bilder, aber auch Inhalte und klare Worte. Mit fachübergreifender Denke, Redaktionsverantwortung und einem Blick für Zielgruppen. Generalist mit Special Interests (Fachjournalist), Kommunikationsexperte, Öffentlichkeitsarbeiter und Netzwerker.
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