Kapitel 3: Der VW Golf

VW Golf

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Als der Golf sich im Frühjahr 1974 anschickte, die Nachfolge des legendären Käfers anzutreten, wagte niemand vorauszusagen, wie erfolgreich er einmal werden würde. Schließlich war dieses Fahrzeugkonzept mit vorn quer eingebautem, wassergekühltem Motor und Frontantrieb eine Umkehrung all dessen, was VW-Übervater Heinrich Nordhoff über Jahrzehnte zum Dogma erhoben hatte. Doch das neue Konzept kam an, denn mit Heckklappe und großzügiger dimensionierter Rückbank war er entschieden praktischer als der Käfer – und stand diesem in Punkto Zuverlässigkeit, Genügsamkeit und Kosten kaum nach. Der Golf erwies sich als wegweisend für die Modellpolitik des Volkswagen-Konzerns bis zur Gegenwart.

Der Golf ist heute Synonym für den Volkswagen schlechthin, das alters- und klassenübergreifende Auto par excellence, auch wenn er preislich alles andere als »Volkswagen« ist. Dennoch ist er der Verkaufsschlager auf dem deutschen Markt – und das mit deutlichem Abstand zu den Wettbewerbern. Mittlerweile rollt die vierte Generation des Golf von den Produktionsbändern in Wolfsburg. Seit August 1997 auf dem Markt, startete der aktuelle Golf mit einer Palette von fünf Benzin- und drei Dieselmotoren. Mittlerweile stehen ab Werk zwölf Triebwerke mit 68 – 204 PS (50 bis 150 kW) Leistung zur Verfügung.

Neben dem drei- oder fünftürigen Golf gibt es seit Anfang 1998 das Cabrio (Golf-IV-Design umhüllt den technischen Dreier-Golf) sowie seit 1999 den Golf Variant, die Kombiversion. Als Allrad-Version Golf 4Motion mit elektronisch gesteuerter Haldex-Kupplung kam er 1998 auf den Markt.

Technische Daten des aktuellen Serienmodells

Bauzeit seit 1997, Cabrio seit 1998, Kombi seit 1999
Länge / Breite / Höhe 4,149 / 1,735 / 1,444 m,
Cabrio 4,081 / 1,695 / 1,425 m,
Variant 4,397 / 1,735 / 1,485 m
Leergewicht 1083 – 1444 kg, Variant 1189 – 1406 kg
Laderaumvolumen / Zuladung 330 – 1184 Liter / 504 – 564 kg,
Variant 460 – 1470 Liter / 525 – 546 kg
Karosserie Drei- oder Fünftürer, Cabrio, Kombi
Motoren 1.4 (75 PS), 1.6 (100 PS), 1.6 (105 PS), 2.0 (115 PS), 1.8 (125 PS), 1.8T (150 PS), 2.3 V5 (150 PS),
2.8 V6 (204 PS), 1.9 SDI (68 PS), 1.9 TDI (90 PS), 1.9 TSI (110 PS), 1.9 TDI PDE (115 PS)
Antrieb Frontantrieb oder Allradantrieb 4Motion
Getriebe Fünfgang-, Sechsgang-Schaltung oder Viergang-Automatik
Höchstgeschwindigkeit 163 – 235 km/h (je nach Motor)
Reifen 175/80 R14 T bis 205/55 R 16 W
Bremsen Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet)

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Seit 1990 entwickelt, überprüft und optimiert die Firma Digi-Tec aus Datteln elektronische Systeme in Kraftfahrzeugen. Leistungssteigerungen, Auspuff- und Bremsanlagen, Luftfilter- und Einspritzsysteme sowie die Umrüstung von Turboaggregaten bzw. auf ebensolche gehören ebenso zum Programm wie die zur Leistung passenden Fahrwerke und Breitreifen.

Digi-Tec bietet drei Leistungsstufen für den 1,8-Liter-Turbo an: Steigerungen auf 240, 282 und 320 PS sind möglich. Die Phase-3- Kraftkur auf 320 PS wird möglich durch die Änderung des Motormanagements, Neukonstruktion des Abgaskrümmers, einen Garrett-Abgasturbolader mit integriertem Wastegate, einer Edelstahl-Rennsport-Auspuffanlage Ladeluftkühlung durch Neukonstruktion der Frontschürze sowie Ölkühleranlage mit geänderter Luftführung. Begleitet wird die technische Aufrüstung durch verstärkte Federbeine und Radlager-Gehäuse sowie größer dimensionierten Brembo-Sportbremsanlagen (mit innenbelüfteten Bremsscheiben rundum), die das Mehr an Kraft in Zaum halten.

Tiefergelegt mit Hilfe eines H&R-Gewindefahrwerks und mit mächtig breiten Reifen wird die brachiale Kraft wenig komfortabel auf den Asphalt übertragen: 225/40er Reifen mit Speed-Index ZR (über 240 km/h) auf 18-Zoll-Felgen sind nichts für eine weiche Gangart.

Passend zur Fahrleistung ist auch die Karosserie etwas mächtiger aufgemacht: Frontspoiler, Seitenschweller und Heckschürze optische Akzente. Der finishing touch der Optik ist zugleich die akustische Visitenkarte des Wagens: Die Sportauspuffanlage mit ihrem fast angesichts der Leistung schon dezenten 70 mm Edelstahlendrohr.

Im Überblick: Technische Daten Digi-Tec Golf 1.8T – Serie

Motorbauart: Ottomotor, Reihenvierzylinder, Turbolader

Motordaten Digi-Tec Serie
Hubraum 1781 ccm 1781 ccm
Leistung 320 PS bei 6599/min 150 PS (110 kW) bei 5700/min
Höchstgeschwindigkeit 262 km/h 216 km/h
Beschleunigung (0 auf 100 km/h) 5,8 Sekunden 8,5 Sekunden
Drehmoment 400 Nm max. / 350 Nm bei 3000 – 6000/min 210 Nm bei 1750 – 4600/min
Reifen ZR-Reifen 205/55 R 16 W
Kraftstoff Super Plus Superbenzin

 

foto028a.jpg Auch auf anderen Leichtmetallrädern macht der Digi-Tec-Golf eine gute Figur

 

 

 

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Ein dankbares Objekt für Tuningmaßnahmen ist der Golf 1.8T. Die Techniker des schweizer Hauses Digit Power nahmen das »kleine« Turbotriebwerk mit 1,8 Litern Hubraum als Basis für eine gründliche Kraftkur. Der Motor weist ab Werk bereits die respektable Leistung von 150 PS auf. Doch mit einer technischen Meisterleistung kitzeln die eidgenössischen Ingenieure aus diesem Basistreibsatz weitere 125 PS. Damit werden die Elastizität und die Fahrleistungen in deutlicher Weise optimiert. Die Maximalleistung liegt nun bei 275 PS (202 kW) bei 6150/min Im besten Fall wuchten die vier Zylinder ein maximales Drehmoment von satten 400 Nm auf die Kurbelwelle. Es liegt bei 3450/min an. Der Druck des Turboladers beträgt im Höchstfall 1,3 bar. Für einen sonoren Sound sorgt eine spezielle Auspuffanlage mit zwei Endrohren von jeweils 76 mm Durchmesser. Die staudruckreduzierte Anlage ist aus Edelstahl gefertigt und daher besonders langlebig.

Mit diesem nach der hausinternen Leistungsstufe 3 modifizierten Treibsatz beschleunigt der Digit Power Golf aus dem Stand in 5,8 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 260 km/h. Die 200-km/h-Marke wird nach knapp 24 Sekunden passiert.

Um den vermehrten Vortrieb ordentlich und sicher auf die Straße zu bringen, haben die Leute von Digit Power dem Golf ein spezielles Sportfahrwerk angedeihen lassen, aufgrund dessen der Wagen nun knapp 40 mm tiefer liegt als im Serienzustand. Eine Sport-Bremsanlage mit Vierkolben-Bremssattel und gelochten Scheiben an der Vorderachse ist in der Lage, die Bewegungskräfte des Wagens im Bedarfsfall auch prompt und sicher zu vernichten.

Optisch legten die Tuningspezialisten aus dem Schweizer Kanton Aargau Wert auf eine dezente, aber wirkungsvolle Verbesserung des Golf-Outfits. Ein Satz Sportspiegel steht dem Wolfsburger gut. Vor allem von vorn sieht der Golf durch einen neugestalteten Kühlergrill und einen geänderten Frontstoßfänger mit großen Lufteinlässen unterhalb des Prallschutzbereiches wesentlich kraftvoller und bulliger aus als im Serienzustand. Die Stoßfänger sind komplett bis unten hin lackiert, die Rückleuchten erstrahlen in einheitlichem Rot. Das optische Highlight des in silbermetallic gehaltenen Golf befindet sich allerdings in den Radkästen: Die 8,5 x 18″-Monoblockfelgen im hauseigenen Design tragen zur optischen Aufwertung des Wolfsburger Kompaktsportlers bei. Sie sind bereift mit Yokohamas des Typs AVS S1-Z der Größe 225/40 in ZR-Qualität (zugelassen für über 240 km/h).

Im Überblick: Technische Daten Digit Power Golf 1.8T – Serie

Motorbauart: Ottomotor, Reihenvierzylinder, Turbolader

Motordaten Getunt Serie
Hubraum 1781 ccm 1781 ccm
Leistung 275 PS (202 PS) bei 6150/min 150 PS (110 kW) bei 5700/min
Höchstgeschwindigkeit 260 km/h 216 km/h
Beschleunigung (0 auf 100 km/h) 5,8 Sekunden 8,5 Sekunden
Drehmoment 400 Nm bei 3450/min 210 Nm bei 1750 – 4600/min
Reifen 225/40 R 18 ZR 205/55 R 16 W
Kraftstoff Super Plus Superbenzin

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MS Design Golffoto030.jpg

Wenn der eigene Golf nicht so aussehen soll, wie der des Nachbarn, findet der Golf-Fahrer auch bei MS Design. Die deutsche Tochter des österreichischen Automobilzubehörhändlers sitzt im bayerischen Mittenwald. Das Programm von exklusiven Autozubehörteilen erstreckt sich so ziemlich alle gängigen Modelle aller Marken. Man findet MS-Design-Ausstattung im Autoteile-Handel angeboten.

Die Aerodynamik der Karosserie steht im MS-Design-Programm an erster Stelle, dazu gehören im weitesten Sinne auch Räder und Auspuffendrohre ebenso wie Tieferlegungsfedern, die alle bei MS Design zu haben sind. Carstyling heißt auch »Innenarchitektur«, wofür der österreichische Teileanbieter ebenfalls Angebote parat hat.

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Karosseriestyling beginnt hier bei dem Dynamik-Kit mit Frontspoiler, Seitenleisten und Heckschürze. Scheinwerferblenden gibt es als kleine Leisten mit halbrunder Aussparung für das Blinklicht, aber auch als Komplettabdeckung, die nur noch Rundscheinwerfer durchgucken lässt.

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Ein neuer Kühlergrill lässt das VW-Emblem verschwinden. Ein Dachflügel verleiht nicht nur einen Hauch von Dynamik, sondern bringt ein Plus an Abtrieb bei höheren Geschwindigkeiten. Wahlweise kann aber auch ein Heckflügel montiert werden. Dekorfolien für die Karosserie ermöglichen individuelle Akzente.

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Das Felgen-Programm umfasst eine ganze Anzahl von exklusiven Felgen komplett im Angebot mit den passenden Reifen. Tieferlegungsfedern verhelfen zu gut 30 mm mehr Tiefgang. Endschalldämpfer im Doppelrohr-DTM-Look sowie solche mit eingerolltem Doppelendrohr sorgen nicht nur für die sportliche Optik, sondern auch für den sonoren Klang.

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Für die Innenraum-Gestaltung bietet MS Design Schaltknäufe in Aluminium, im Wurzelholz- oder Carbon-Look an. Fußmatten in silberfarbener Riffelblechoptik mit silbernem, rotem oder gelbem Rand setzen farbliche Akzente.

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Auch als Kombi verfügt der Golf über Veredelungspotenzial. Optisch etwas aufgepeppt muss er schon sein, damit er nicht wie eine brave Familienkutsche daherkommt. Aber dezent sollte es sein …

 

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Hier bieten sich Frontspoiler, Seitenleisten und Heckschürze sowie der Dachflügel ebenso an wie beim Drei- oder Fünftürer an. Auch die Scheinwerferblenden passen gut ins Bild. Breitreifen auf Leichtmetallfelgen sind natürlich ebenfalls ein Muss. Auch alle anderen Stylingelemente können problemlos an der Kombivariante montiert werden.

 

 

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Ein Einsteiger unter den Power-Golfs ist der 1.8-Liter-Turbo aus dem Hause Nothelle. Auf bescheidene 200 PS bringt es der Wolfsburger nach der Mülheimer Kraftkur. Ein vergrößertes Ansaugrohr am Turbolader bringt mehr Frischluft in den Brennraum. Die optimierte Motorelektronik kann damit für eine kräftigere Verbrennung sorgen. Turbolader und Ladeluftkühler wurden aus dem Serien-Golf übernommen, was der Grund für die recht geringe Leistungssteigerung ist. Aber wenn der Tuner alle Möglichkeiten ausschöpft, wird es für den Kunden teuer.

Damit die Kraft gut auf dem Asphalt ankommt, haben die Mülheimer ein Gewindefahrwerk von H&R mit sportlicher Federung verbaut. Der Lückenschluss erfolgt über 225/45er Dunlop-Gummis auf 17-Zoll-Sternfelgen von Nothelle.

Im Überblick: Technische Daten Nothelle Golf 1.8T – Serie

Motorbauart: Ottomotor, Reihenvierzylinder, Turbolader

Motordaten Nothelle Serie
Hubraum 1781 ccm 1781 ccm
Leistung 200 PS bei 6000/min 150 PS (110 kW) bei 5700/min
Höchstgeschwindigkeit 237 km/h 216 km/h
Beschleunigung (0 auf 100 km/h) 7,3 Sekunden 8,5 Sekunden
Drehmoment 295 Nm bei 3500/min 210 Nm bei 1750 – 4600/min
Reifen 225/45 ZR 17 205/55 R 16 W
Kraftstoff Super Plus Superbenzin

 

 

 

Oettinger Golffoto038.jpg

Mehr Power verspricht der Tuner Oettinger aus dem hessischen Friedrichsdorf nicht nur für den 1,8-Liter-Turbobenziner, sondern auch für die beiden 1,9-Liter-TDI. Durch eine Änderung im Motormanagement kitzeln die Oettinger-Techniker noch jeweils gute zwanzig Pferdchen mehr aus den ohnehin nicht gerade durchzugsschwachen Turbodiesel-Aggregaten. Der Leistungsstärkere der beiden TDIs kommt damit auf ein Drehmomentmaximum von 270 Nm bei 2100/min gegenüber einer Serienleistung von 235 Nm bei 1900/min Die Beschleunigung von Null auf Tempo 100 in 9,2 Sekunden sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h sehen schon gar nicht mehr nach Diesel-Vierzylinder aus.

Das Mehr an Kraft wird über zweiteilige Felgen vom Typ RZ in der Dimension 8 x 18″ ET35 mit 235/40er Reifen auf den Asphalt gebracht. Die Reifen tragen den Geschwindigkeits-Index ZR (über 240 km/h). Weitere Felgen mit 16 bis 19 Zoll Durchmesser stehen zur Auswahl. Ein zusätzliches Plus an Breite bringen auch Spurverbreiterungen.

Frontgrill, Seitenschweller, Dachspoiler und Heckschürze bringen die Kraft auch optisch zur Geltung. Sport-Außenspiegel sorgen für sportliche Rücksicht, Sportendschalldämpfer mit Doppelrohrendstück (2 x 76 mm) steuern den sportlichen Sound bei. Für die flachere, härtere Straßenlage hat Oettinger sowohl einen Sportfedernsatz als auch ein komplettes Sportfahrwerk im Angebot, die die Karosserie noch einmal gute 35 – 40 cm dichter an den Asphalt bringen.

Schaltknäufe aus Leder oder Aluminium, Alu-Pedale und Fußstützen, Oettinger-Teppichsätze sowie Einstiegsleisten im Alu-Look bringen im Innenraum eine edlere Anmutung.

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Im Überblick: Technische Daten
Oettinger Golf TDI – 1.9 TDI (110 PS) Serie

Motorbauart: Vierzylinder, Turbodiesel-Direkteinspritzer

Motordaten Getunt Serie
Hubraum 1896 ccm 1896 ccm
Leistung 130 PS (96 kW) bei 4150/min 110 PS (81 kW) bei 4150/min
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h 193 km/h
Beschleunigung (0 auf 100 km/h) 9,2 Sekunden 10,6 Sekunden
Drehmoment 270 Nm bei 2100/min 235 Nm bei 1900/min
Reifen 235/40 R 18 ZR 195/65 R 15 V

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Bloß dafür, dass er nicht mehr neu gebaut wird, ist der Golf 3 natürlich bei den Tunern noch lange nicht aus dem Programm. Auch für den Zweier- und den Einser-Golf haben zumindest die großen Tuning-Häuser noch große Auswahl an den vielen netten Kleinigkeiten, die verhindern, dass das eigene Fahrzeug aussieht wie die vielen Millionen anderen Golf der gleichen Baureihe auch.

Der Dreier-Golf gibt als Tuningobjekt immer noch eine ganze Menge her. Schließlich wird er auch noch nicht so lange nicht mehr gebaut, so dass viele gute und neuere Gebrauchte davon zu haben sind. Entsprechend seiner Produktionszahlen ist auch das Angebot an Tuningteilen riesig: Schließlich ist der Bedarf umso höher, je häufiger ein Auto verkauft wurde.

Der Remscheider Tuner Pontus Racing hat in seinem Volkswagen- und Audi-Programm auch die älteren Golf-Modelle 2 und 3. Der Golf 3 bekommt mit den Styling-Elementen Frontspoiler, Grillmaske und Scheinwerferblende gleich ein ganz anderes Gesicht.

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Seitenleisten und Heckdiffusor, ein Spoiler unter der Stoßstange auf der Heckschürze, runden die Karosserietiefgang-Optik nach hinten ab. Natürlich ist das Cabrio auch richtig tiefergelegt: Gute 40 mm mehr Tiefgang bringt ein Sportfahrwerk mit Spezial-Gasdruckstoßdämpfern und Tieferlegungsfedern. Domstreben und Stabilisatoren aus Alu oder Stahl sorgen für eine verwindungssteifere Karosserie. Eine Auswahl von Hochleistungsbremsanlagen mit Spezialbremsbelägen und verstärkten Bremsleitungen haben die Remscheider ebenfalls im Programm.

Kein optisch veredeltes Fahrzeug sollte mit Serienfelgen – oder schlimmer noch: serienmäßigen Stahlfelgen, wie sie gerade die einfacheren Modelle der älteren Golf-Generationen trugen – rumfahren. Die fast schon schlichte Drei-Speichen-Leichtmetallfelge im Format 7,5 x 16″ mit 215/40er Yokohama A520-Reifen macht dagegen richtig was her.

Den Schlusspunkt der veredelten Optik setzt die Edelstahl-Auspuffanlage mit DTM-Doppelendrohr 80 x 63 mm. Wer mehr Sound will, ersetzt den Mittelschalldämpfer durch ein Powerrohr. Auch sind Endschalldämpfer zum Anbau an die Serienauspuffanlage im Angebot des Tuners zu finden.

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Für eine individuelle Gestaltung des Innenraums hat Pontus Racing ein Vier-Speichen-
Airbag-Sportlenkrad, einen polierten Alu-Schaltknauf mit Ledermanschette, Aluminium-Pedalsätze
für Schalt- wie Automatikgetriebe mit passender Fußstütze sowie ein Fußmattenset aus schwarzem Velours mit »Pontus Racing«-Schriftzug im Programm.

Derartig gestylt sieht auch ein altes Golf-Modell wie das Dreier Cabrio noch gar nicht alt aus.

 

 

 

 

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Auch der Tuner Zender aus dem rheinland-pfälzischen Mülheim-Kärlich hat sich dran gemacht, für den Millionseller Golf ein etwas individuelleres Outfit maßzuschneidern. Die Rheinland-Pfälzer bearbeiten außer Volkswagen und Audi auch Opel, BMW und Alfa Romeo.

Innen wie außen hat der Veredler den Golf überarbeitet – optisch und technisch. Eine neu gestaltete Frontstoßstange, Seitenleisten, Heckschürze und Dachflügel bringen rundum eine beeindruckendere Optik. Ein Edelstahl-Endschalldämpfer mit 90-mm-Endrohr rundet das äußere Erscheinungsbild im wahrsten Sinne des Wortes ab.

Für drei Motoren aus der Golf-Palette bietet Zender eine Optimierung des Motorsteuergerätes mit dem Ziel der Leistungssteigerung an. Die beiden 1,9-Liter-TDIs (90 und 110 PS) leisten nach dem Chip-Tuning gute 109 bzw. 136 PS. Auch der 1,8-Liter-Turbobenziner lässt sich technisch optimieren und leistet schließlich 190 PS.

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Das Mehr an Motorkraft wird nun von der mittels Tieferlegungsfedern gute 40 mm flacher geduckten Karosserie über größere Felgen und breitere Reifen auf der Straße in Vortrieb umgesetzt. Verschiedene Leichtmetallfelgen von Zender hat der Tuning-Fan zur Auswahl. Der Golf oben steht auf Le-Mans-Felgen – 16- bis 18-Zöller stehen zur Wahl –, der Golf unten steht auf Winner-Felgen, die der Tuner in Dimensionen von 15 bis 17 Zoll anbietet.

Für den 190 PS-Golf empfiehlt sich eine Hochleistungsbremsanlage mit Stahlflexbremsleitungen, die dem größeren Vortrieb des aufgepeppten Turbomotors im Notfall ein noch schnelleres und sicheres Ende bescheren kann.

Auch im Innenraum legen die Mechaniker von Zender Hand an, mit einem neuen Schaltknauf aus poliertem Aluminium mit Zenders »VWA«-Emblem der Volkswagen- und Audi-Tuning-Reihe »VWA Concept«. Der Knauf ragt aus einer schwarzen Ledermanschette heraus. Rund um Schalthebel- und Bremshebelmanschette schließen Alu-Blenden die Schalt- bzw. Bremskonsole wirkungsvoll ab. Ton-in-Ton geht das Innenraum-Styling weiter mit einem Pedalerie-Set aus Aluminium sowie einer zusätzlichen Fußstütze aus dem gleichen Material. Wer es bunter mag ist mit Schaltknäufen oder Pedalerie-Sets in rot, gelb oder blau dabei.

Ein Airbag-Sportlenkräder steht mit Einsätzen in Wurzelholz, Carbon oder komplett lederummantelt zur Wahl. Passend hierzu hat Zender auch Innenraum-Dekorauflagen im Wurzelholz- oder Carbon-Look im Angebot.

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© 2000 Petra Grünendahl, Michael Grote

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