Mitsubishi ASX

Testbericht.
Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select

Überarbeitung: Mitsubishi wertet Kompakt-SUV
optisch und technisch weiter auf

Von Petra Grünendahl

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Der Mitsubishi ASX der zweiten Generation ist als „Active Sports X-over (Crossover)“ eine kompakte Größe. Speziell mit dem Facelift zum neuen Modelljahr ist die Front noch ein wenig markanter geworden und zeigt das markentypische „Dynamic Shield“-Design, das jetzt vollständig in die Gesamtoptik integriert ist. Die Karosserielinie wirkt athletisch. Dazu tragen auch die kurzen Überhänge vorne und hinten bei. Der Dachspoiler hinten gibt dem Fahrzeug einen zusätzlichen Hauch von Dynamik.

Der neue Mitsubishi ASX ist kürzer als die erste Generation: Knappe 6 Zentimeter weniger in der Länge und 3 Zentimeter weniger im Radstand. Grund ist die Entwicklung des neuen ASX auf einer gemeinsamen Plattform von Mitsubishi und Renault-Nissan für das B-Segment. Einen Allradantrieb wie beim Vorgänger gibt es deswegen nicht mehr. Ende 2022 wurde der aktuelle ASX vorgestellt, auf dem deutschen Markt startete der ASX dann im März 2023. Schon zum Modelljahr 2025 bekam er eine behutsame Überarbeitung und neue Ausstattungsfeatures.

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Technisch ist er eng verwandt mit dem Renault Captur II und dem Nissan Juke der zweiten Generation, basiert er doch auf einer gemeinsamen CMF-B-Plattform der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz, auf der auch der aktuelle Mitsubishi Colt basiert. Gebaut wird das überarbeitete Modell zusammen mit dem Captur im spanischen Renault-Werk Valladolid.

Unser Testwagen ist ein Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in der Sonderausstattung Select und der Metallic-Lackierung Royal-Blau.

 

 
Fahrzeug und Ausstattung

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Guten Zugang zu unserem sehr kompakten SUV ermöglichen fünf Türen. Den Einstieg erleichtert ein hoher Hüftpunkt, die hohe Einstiegsleiste verlangt aber schon etwas Beweglichkeit. Die Karosserie ist vom Fahrersitz aus eher unübersichtlich. 360-Grad-Umgebungskameras mit dynamischen Hilfslinien und ein halbautomatischer Parkassistent verbessern diese Übersicht hier allerdings beim Einparken erheblich. Mit Hilfe der vier um das Fahrzeug verteilten Kameras und zwölf Ultraschallsensoren wird eine 360-Grad-Ansicht des Fahrzeugs und seiner Umgebung inklusive einer Ansicht von oben erzeugt. Bereits ab der Basisversion ist die Rückfahrkamera mit Hilfslinien und eine Einparkhilfe hinten Serie.

 

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Sportlich geschnittene Vordersitze mit Stoff-Kunstleder-Bezügen bieten guten Seitenhalt. Das Platzangebot ist vorne gut, geht aber bei langbeinigen Frontpassagieren zulasten der Kniefreiheit in der zweiten Reihe, wo zumindest zwei Passagiere recht komfortabel Platz haben. Bei drei Fondpassagieren ist dann auch nicht mehr viel Ellenbogenfreiheit übrig. Die Rückbank ist serienmäßig um 16 Zentimeter verschiebbar und bietet je nach Wunsch mehr Stauraum im Gepäckabteil oder eine größere Beinfreiheit im Fond. Der Laderaum fasst 484 Liter hinter der Rückbank und 1.596 Liter dachhoch bis hinter die Vordersitze. Das schließt ein Staufach unterm Laderaumboden mit ein. Bei der Vollhybrid-Variante sind es 348 bis 1.458 Liter, da dort die Batterie unterm Laderaumboden Ladekapazitäten wegnimmt.

 

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Der Innenraum ist hochwertig vom Materialqualität und Verarbeitung. Anzeigen sind über das digitale 10,25-Zoll-Farbdisplay hinter dem Lenkrad ebenso wie über einen mittig angebrachten 10,4-Zoll-Touchscreen gut einsehbar. Letzterer bietet nun ab dem Facelift mit integrierten Google-Diensten ein Mehr an Konnektivität. Die Instrumentierung ist digital. Viele Funktionen können zentral über das Multifunktionslenkrad bedient werden. Alternativ gibt es reale und virtuelle Bedienelemente am unteren Ende des großen Touchscreens und natürlich die intuitive Menü-Steuerung über den Touchscreen selber.

 

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Vier Ausstattungslinien sowie das Sondermodell Select hat der Käufer zur Wahl. Ab der Basisausstattung sind zum Beispiel serienmäßig eine funkfernbediente Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber rundum, ein 7-Zoll-Farbdisplay, Spiegel in beiden Sonnenblenden, Klimaanlage, ein Infotainment-System mit Smartphone-Anbindung und Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Multifunktions-Lederlenkrad, Lichtsensor, Voll-LED-Leuchten rundum und Fernlicht-Assistent, Tempoautomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer sowie 17-Zoll-Flexfelgen (Stahlfelgen mit Design-Radzierblenden). Alle ASX sind mit Mitsubishi Remote System ausgestattet, das über eine Smartphone-App die Interaktion des Fahrers mit dem geparkten Fahrzeug ermöglicht.

 
Ab der Plus-Ausstattung gehörigen zusätzlich ein Smart-Key-System für den schlüssellosen Zugang (mit Start-Stopp-Knopf), Regensensor, Klimaautomatik und zweistufige Sitzheizungen für die Vordersitze. Die hinteren Seiten- und die Heckscheibe sind abgedunkelt (Privacy Glass). Das Sondermodell Select basiert auf der Plus-Ausstattung und verfügt unter anderem noch über ein 10,25-Zoll-Farbdisplay, eine 3D-Fahrzeugnavigation (mit Hilfe von Google Maps) mit mittigem Touchscreen und Multi-Sense-Fahrerprofilen sowie 18-Zoll-Leichtmetallräder. Die Innenspiegel sind automatisch abblendend, die Außenspiegel elektrisch anklappbar. Höhere Ausstattungslinien haben weitere technische Funktionen zu bieten, wie zum Beispiel Ledersitze, einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz, ein Premium-Soundsystem, Glasschiebedach oder eine Frontscheibenheizung. Ohne Aufpreis gibt es das Select-Modell in der Karosserie-Lackierung Nacht-Blau. Metallic- oder Zweifarb-Lackierungen kosten extra.

 

 
Motor und Antrieb

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Drei Motoren stehen zur Wahl: Verbaut sind zum Beispiel ein Dreizylinder-Turbo-Benziner mit Multi-Point-Einspritzung (MPI) und 91 PS, sowie ein 1.6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit MPI und 94 PS, der zusammen mit einem 49 PS starken Elektromotor über eine Systemleistung von 143 PS verfügt. Beide Motoren sind aus dem Mitsubishi Colt bekannt.

 

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Unser Testwagen verfügt über einen 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbomotor mit Benzindirekteinspritzung und mit – je nach Getriebe – 140 bzw. 158 PS. Unser Direktschaltgetriebe kommt mit einer Leistung von 158 PS. Sein maximales Drehmoment von 270 Newtonmeter liegt bei 1.750 U/min. an. Immer an Bord ist hier das 12-Volt-Mildhybrid-System, das beim Verzögern und Bremsen Energie rekuperiert und den Benziner beim Beschleunigen mit zusätzlichem Drehmoment unterstützt.

 
Der 1,3-Liter-Turbo-Benzindirekteinspritzer hängt gut am Gas und ist im Innenraum kaum zu vernehmen: Er dreht ruhig, kultiviert und vibrationsarm hoch. Gut in Antritt und im Durchzugsvermögen bietet er eine sehr ordentliche Leistungsentfaltung über das relevante Drehzahlband.

 

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Unser Testwagen war ausgestattet mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (auch Direktschaltgetriebe) mit sequentieller Modus-Wahl (R – N – D) über einen Schaltknauf anstelle eines einrastenden Hebels (P – R – N – D) sowie über Schaltwippen am Lenkrad fürs manuelle Rauf- oder Runterschalten. Dank des schon vorgewählten nächsten Gangs spüren die Insassen keine Gangwechsel. Starkes Beschleunigen zum Beispiel fürs Überholen bemerkt man eher am Hochdrehen des Motors, bevor der Wagen nach einer Turbo-Gedenksekunde zügig mehr Fahrt aufnimmt.

 

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Aus dem Stand auf Tempo 100 reichen unserem Modell 8,5 Sekunden – und damit ist er 1,8 Sekunden schneller als die Motorvariante mit Sechsgang-Schaltgetriebe, was dem hier geringeren maximalen Drehmoment (260 Nm bei 3.500 U/min.) zuzuschreiben ist. Beide Varianten erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Den Verbrauch gibt Mitsubishi an mit 6,0 Litern Superbenzin im kombinierten Verbrauch je 100 km an (gem. WLTP-Testverfahren auf dem Rollenprüfstand mit den Abschnitten Kurzstrecke, Stadtrand, Landstraße und Autobahn). Der Durchschnittsverbrauch auf den einzelnen Abschnitten liegt zwischen 5,1 und 7,5 Litern, kann aber in Abhängigkeit vom Ausstattungsumfang und individueller Fahrweise durchaus höher liegen. Der Motor erfüllt die Abgasnorm Euro 6d, der CO2-Ausstoß beträgt 135 g pro km. In der Relation von Größe/Gewicht zum Verbrauch reicht das für die Effizienzklasse D.

 

 
Fahrwerk, Handling und Sicherheit

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Der frontgetriebene ASX hat ein strafferes, aber nicht zu straff abgestimmtes Fahrwerk mit gutem Langstreckenkomfort: Kleine Unebenheiten bügelt es glatt, ohne aufzuschaukeln. Der kompakte SUV bietet guten Geradeauslauf und eine direkt ausgelegte Lenkung, die Fahreranweisungen umgehend umsetzt und auf kurvigen Pisten richtig Spaß macht.

 

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Fahrwerk und Lenkung geben eine gute Rückmeldung vom Untergrund. Zielsicher meistert der ASX flott gefahrene Kurven und plötzliche Ausweichmanöver. Das Sondermodell Select steht auf 18-Zoll-Leichtmetallern mit Reifen im Format 215/55. In der Select-Ausstattung verfügt der ASX über Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet) und eine elektronische Parkbremse mit Auto-Hold-Funktion. Die Bremsen verzögern im Notfall zuverlässig und standfest.

 

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Die Ausstattung mit Fahrassistenzsystemen ist umfassend: Ab der Basisausstattung sind ABS mit Elektronischer Bremskraftverteilung, Bremskraftverstärker und Bremsassistent, eine Elektronische Stabilitätskontrolle mit Traktionskontrolle und einer Berganfahrhilfe, ein Aktiver Spurhalteassistent und Spurverlassenswarner sowie ein Auffahrwarnsystem mit Notbremsassistent an Bord. Zur Ausstattung zählt ein Reifendruckkontrollsystem mit Reifenreparaturset, aber kein Reserve- oder Notrad. Zur Serienausstattung gehört ab der Basisversion auch der Aufmerksamkeitsassistent (Driver Attention Monitor DAM), der das Fahrverhalten kontinuierlich kontrolliert und bewertet. Ebenso inklusive ist nun in allen Ausstattungsvarianten der intelligente Geschwindigkeitsassistent mit einer gut funktionierenden Verkehrszeichenerkennung, der die zulässige Geschwindigkeit anzeigt und – in der Select-Ausstattung – bei Überschreitung optisch und akustisch warnt. Ab Select gehören auch der Totwinkelassistent, die Adaptive Tempoautomatik (Abstandstempomat), die Auto-Hold-Funktion der Berganfahrhilfe/Parkbremse sowie der Geschwindigkeitswarner (zusätzlich zur Verkehrszeichenerkennung) mit zum Ausstattungsumfang. Weitere Fahrassistenzsysteme sind erst in den Ausstattungslinien Intro Edition und Top Serie.

 
Eine hochstabile Sicherheitskarosserie, Drei-Punkt-Gurte auf allen fünf Sitzen, Front- und Seitenairbags vorne, Kopfairbags vorn und hinten sowie Isofix-Kindersitzvorrüstungen auf dem Beifahrersitz (deaktivierbar) und den Außenplätzen hinten schützen die Insassen im Falle einer Kollision. Im EuroNCAP erreichte der Mitsubishi ASX der zweiten Generation im Jahr 2024 vier Sterne für seine Sicherheit. Das Bewertungssystem, das regelmäßig an die neuesten technischen Entwicklungen angepasst und verschärft wird, berücksichtigt neben Insassen- und Kindersicherheit sowie Fußgängerschutz auch die serienmäßige Sicherheitsausstattung des Fahrzeugs mit Fahrassistenzsystemen. Im Laufe der Jahre seit Einführung der aktuellen Regelung hat sich allerdings die Messlatte zum Erreichen der Höchstwertung immer wieder erhöht: So gelten zum Beispiel unter anderem seit 2016 höhere Anforderungen im Bereich Aufprallschutz und stetig steigende ergänzende Anforderungen bei der umfassenden Ausstattung mit praxisgerechter Unfallvermeidungstechnologie.

 

 
Kosten und Wirtschaftlichkeit

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Ab 23.990 Euro ist der ASX zu haben: Mit 1-Liter-Turbobenziner in der Basis-Ausstattung. Den 1,3-Liter-Turbobenziner gibt es erst ab der Plus-Ausstattung ab 27.390 Euro. Mit Direktschaltgetriebe (DSG) startet der 1,3-Liter-Motor in der Plus-Ausstattung ab 29.390 Euro. Als Sondermodell Select ist der 1,3-Liter-Turbo mit DSG ab 31.890 Euro zu haben. Die Karosserie-Lackierung in Nacht-Blau ist Serie, unsere Metallic-Lackierung Royal-Blau kostet extra. Optional gibt es in höheren Ausstattungsvarianten auch Zweifarblackierungen mit schwarzem Fahrzeugdach.

 

Mitsubishi ASX 1.3 MildHybrid Select. Foto: Petra Grünendahl.
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Wie bei allen Mitsubishi-Modellen gilt auch für den neuen ASX eine Fünfjahres-Garantie (bis 100.000 Kilometer) ab Werk, die auf Wunsch (und gegen Aufpreis) auf bis zu acht Jahre verlängert werden kann. Dazu kommen zwölf Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung. Die Mobilitätsgarantie kann durch Einhalten der Inspektionsintervalle auf bis zu 20 Jahre verlängert werden. Zum Fahrzeugcheck muss der ASX je nach Motorisierung alle 10.000 bis 30.000 Kilometer oder einmal im Jahr. Die Versicherungen stufen unser Modell in die Typklassen 19 / 21 / 23 (KH / VK / TK) ein.

 
Hier gibt es eine Übersicht über alle Testberichte von A bis Z.

© Dezember 2024 Petra Grünendahl, Auto-Redaktion ISSN 2198-5014 Impressum
Fotos: Petra Grünendahl

 

Über Petra Grünendahl

Erfahrener Journalist mit einem Gespür für Themen, Geschichten und Bilder, aber auch Inhalte und klare Worte. Mit fachübergreifender Denke, Redaktionsverantwortung und einem Blick für Zielgruppen. Generalist mit Special Interests (Fachjournalist), Kommunikationsexperte, Öffentlichkeitsarbeiter und Netzwerker.
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