Testbericht.
Kia Optima Sportswagon 1.7 CRDi GT Line
Komfortabler Reisebegleiter mit sportlichem Touch
Von Petra Grünendahl
Ab dem Modelljahr 2017 ist der Optima Sportswagon ebenso wie die Limousine in fünf Ausstattungsvarianten verfügbar. Uns stand ein Modell der GT Line mit 1,7-Liter-CRDi-Motor und 141 PS in der Lackierung Gravity Blue Metallic als Testwagen zur Verfügung.
Fahrzeug und Ausstattung
Schon ab der Basisausstattung „Edition 7“ ist die Serienausstattung sehr umfangreich: Von der funkfernbedienten Zentralverriegelung, elektrischen Fensterheber vorn und hinten, RDS-Radio mit mp3-Funktion, USB- und Aux-Anschluss, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Multifunktionslenkrad über 3,5-Zoll-Aktiv-Matrix-Display, 7-Zoll-Kartennavigation, Rückfahrkamera und manueller Klimaanlage bis hin zu Lichtautomatik, Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsbegrenzer, Dachreling und Wärmeschutzverglasung rundum, LED-Blinkleuchten und -Tagfahrlicht sowie 16-Zoll-Leichtmetallrädern reichen die Features. Die Außenspiegel sind elektrisch einstell-, anklapp- und beheizbar. Der Fahrersitz verfügt über eine zweifach elektrisch einstellbare Lendenwirbelstütze.
Die nächste Ausstattungslinie, auf der dann sowohl die luxuriöse Linie Spirit als auch unsere sportliche Funktionen ausgestattet: Klimaautomatik, Parksensoren vorne und hinten, Regensensor, Sitzheizung vorne, Privacy Glass hinten (dunkel getönte Scheiben ab B-Säule) und Solarverglasung, ein Gepäckraumtrennnetz und ein Gepäckraumtrennsystem, statisches Abbiegelicht sowie 17-Zoll-Leichtmetallräder. Die Innenrückspiegel sind selbstabblendend, das Aktiv-Matrix-Display 4,3 Zoll groß, Lenkrad und Schaltknauf lederummantelt. Die Ausstattungsvariante „GT Line“ rundet die Serienausstattung ab mit achtfach elektrisch einstellbarem Fahrersitz mit vierfach einstellbarer Lendenwirbelstütze, Harman/Kardon-Premium-Soundsystem, einem intelligenten Parksystem mit Einparkassistent sowie 18-Zoll-Leichtmetallrädern. Für die sportlichere Optik sorgen darüber hinaus Aluminium-Sportpedale, Sportsitze vorn und der Sport-Heckstoßfänger mit integriertem Diffusor und verchromtem Endrohrovalen links und rechts. Sowohl das Lederlenkrad „GT Line“ als auch die schwarze Lederausstattung sind mit rot abgesetzten Nähten versehen. Die elektrische Heckklappe ist sensorgesteuert, die Kartennavigation verfügt über ein 8-Zoll-Display. Frontscheinwerfer (Abblend- und Fernlicht) und Rückleuchten sind mit LEDs bestückt sowie vorne um ein Dynamisches Kurvenlicht (Dynamic Blending Light DBL) und den Fernlichtassistenten (High Beam Assist HBA) ergänzt.Gegen Aufpreis sind auch für den „GT Line“-Optima noch ein paar Ausstattungspakete wie ein Technik-Paket, ein Luxus-Sitz-Paket (lediglich dieses ist bei unserem Testwagen nicht an Bord) sowie ein Panoramadach mit elektrischem Glasschiebedach (ausstellbar) bestellbar. Das Technik-Paket umfasst bei den Doppelkupplungsgetriebe-Varianten eine Rundumsichtkamera (Around View Monitor AVM, wird auf das Display des Navigationssystems übertragen), Spurwechselassistent mit Blind Spot Detection (BSD), Querverkehrswarner zur Erkennung von Fahrzeugen im toten Winkel sowie – über das Technik-Paket beim Schaltgetriebe hinaus – ein adaptives Fahrwerk, eine Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage inklusive Frontkollisionswarner (Geschwindigkeitsbegrenzer entfällt) und einen Autonomen Notbremsassistenten.
Motor und Antrieb
Der Motor hängt gut am Gas. Warm gelaufen macht man ihn kaum noch als Selbstzünder aus. Im Antritt ist der Diesel-Sportswagon kein Sportler, kommt aber zügig auf Touren. Gerade beim Beschleunigen aus der Fahrt heraus spürt man das Schalten der Automatik, die runter schaltet, um in einem niedrigeren Gang im richtigen Drehzahlbereich mehr Drehmoment zu mobilisieren. Das maximale Drehmoment von 340 Newtonmetern liegt zwischen 1.750 und 2.500 U/min. an. Über das relevante Drehzahlband ist man mit der 1,7 Tonnen schweren Karosserie recht zügig unterwegs.
Unser Testwagen überträgt die Motorkraft über ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe (DCT). In den unteren Gängen ist die Automatik kürzer übersetzt als das Schaltgetriebe, ab dem vierten Gang ist es mehr auf Sparsamkeit ausgelegt. Der Selbstzünder ist darüber hinaus mit EcoDynamics, einem Start-Stopp-System (ISG) bestückt, welches den Motor beim Halten an der Ampel abschaltet. Ebenso an Bord: Ein Energie-Regenerationssystem (Alternator Management System (AMS), welches das Aufladen der Batterie unterstützt.Der Kia Optima Sportswagon beschleunigt mit 1.7 CRDi und Doppelkupplungsgetriebe in 11,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 200 km/h. Das Fahrzeug verbraucht 5,2 Liter Dieselkraftstoff je 100 Kilometer im Stadtverkehr, 4,2 Liter außerorts und 4,6 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand). Der Motor erfüllt die Abgasnorm Euro 6, der CO2-Ausstoß beträgt 120 g pro km. In der Relation von Größe/Gewicht zum Verbrauch reicht das für die Effizienzklasse A+.
Fahrwerk, Handling und Sicherheit
Mit dem Technik-Paket verfügt der Optima Sportswagon mit Doppelkupplungsgetriebe über ein Adaptives Fahrwerk mit Drive-Mode-Select, über welches die Modi Normal, Eco und Sport auswählen lassen. Die Abstimmung wurde ganz auf die Vorlieben europäischer Autofahrer abgestimmt. Liegt im Normalmodus noch eher der Fahrkomfort im Vordergrund, verschiebt sich der Schwerpunkt zu einer etwas strafferen Kennlinie im Sportmodus. Solide und gut liegt er in flott gefahrenen Kurven in der Spur. Die Tendenz zum Untersteuern ist minimal. Plötzliche Spurwechsel und Ausweichmanöver meistert er recht leichtfüßig, im Sport-Modus auch fast schon agil: Seine Größe merkt man ihm dabei nicht an.
Mit 18-Zoll-Rädern und Reifen im Format 235/45 (Basis 215/60 R 16) steht unser Testwagen mächtig breitbeinig auf dem Asphalt. Die ausgesprochenen Breitreifen bieten zusätzliche Sicherheitsreserven, wenn das Adaptive Fahrwerk komfortabler anspricht. Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet) verzögern prompt und spurtreu. Als Feststellbremse dient eine elektronische Parkbremse.Bei der neu konstruierten Karosserie der vierten Modellgeneration erhöhten die Entwickler den Anteil hochfester Materialien (u. a. ultrahochfesten Stahl), die ebenso wie die Verwendung von Strukturklebstoffen und innovativen Pressverfahren der Warmumformung die Crashfestigkeit steigerten. Die höhere Karosseriesteifigkeit konnte dabei sogar bei einem gesunkenen Gewicht realisiert werden. Mit den ultrahochfesten Stahllegierungen verstärkten die Entwickler besonders crashrelevante Bereiche wie C-Säulen, die hintere Spritzwand, A- und B-Säulen, Seitenschweller, Bodenbleche und Radläufe. Auf Basis der hochstabilen Sicherheitskarosserie vervollständigen den passiven Insassenschutz Drei-Punkt-Gurte und Kopfstützen auf allen fünf Plätzen, Front- und Seitenairbags vorne, Vorhangairbags für beide Sitzreihen, Knieairbag für den Fahrer und zwei Isofix-Kindersitzvorrüstungen auf der Rückbank.
Im EuroNCAP erreichte der Kia Optima Ende 2015 fünf Sterne für seine Sicherheit. Das Bewertungssystem berücksichtigt neben Insassen- und Kindersicherheit sowie Fußgängerschutz auch die serienmäßige Sicherheitsausstattung des Fahrzeugs mit Fahrassistenzsystemen. ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, Bremsassistent, ein Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESC, heißt woanders ESP) mit Traktionskontrolle TCS, Berganfahrhilfe (Hill-Start Assist Control HAC) und die Gegenlenkunterstützung (Vehicle Stability Management VSM) gibt es hier in allen Ausstattungsvarianten. Erst ab der Vision-Ausstattung gehört der Spurhalteassistent zum Serienumfang. Nur gegen Aufpreis (Technik-Pakete) gibt es den Spurwechselassistenten mit Blind Spot Detection (BSD), Querverkehrswarner zur Erkennung von Fahrzeugen im totel Winkel sowie den Autonomen Notrbremsassistenten. Im Laufe der Jahre seit Einführung der aktuellen Regelung hat sich allerdings die Messlatte zum Erreichen der Höchstwertung immer wieder erhöht: So gelten seit 2016 höhere Anforderungen im Bereich Aufprallschutz und ergänzende Anforderungen bei der umfassenden Ausstattung mit praxisgerechter Unfallvermeidungstechnologie. Die hier für eine Top-Wertung wichtigen Fahrassistenz-Systeme sind in den Variante mit Doppelkupplungsgetriebe im optionalen Technik-Paket enthalten: Die Geschwindigkeitsregelanlage mit Frontkollisionswarner und Autonomem Notbremsassistenten (Autonomous Emergency Braking AEB). Serienmäßig an Bord ist außerdem ein Reifendruckkontrollsystem und ein Reifenreparaturset (ab Spirit bzw. GT Line). In den unteren Ausstattungslinien „Edition 7“ und Vision gibt es stattdessen ein Notrad.
Kosten und Wirtschaftlichkeit
© Mai 2017 Petra Grünendahl, Auto-Redaktion ISSN 2198-5014 Impressum
Fotos: Petra Grünendahl
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.