Fahrbericht.
Infiniti Q30 Sport
Stilvoll flott unterwegs
Von Petra Grünendahl
Hinter der markanten Frontpartie mit dem Doppelbogen-Kühlergrill besticht die Karosserie des Infiniti Q30 mit spannungsreichen Kurven und Linien, mit elegant geschwungenen Sicken, die dem Fahrzeug optisch eine gewisse unverwechselbare Dynamik verleihen. Chromelemente an Kühlergrill, Seitenfenstern und Heckklappe setzen Akzente: Ein Hingucker, der sich von der Masse abhebt. Infiniti bezeichnet das Modell als „Q30 Active Compact“ und will damit in der Premium-Kompaktklasse Zielgruppen erschließen. Mit einer Länge von 4.43 Metern zählt der Fünftürer mit dem dynamisch-schicken, fast coupé-haften Schrägheck zur den Kompakten und rundet damit Infinitis Modellpalette nach unten ab.
Zur IAA in Frankfurt wurde der Infiniti Q30 2015 erstmals präsentiert, weiterentwickelt aus einem 2013 vorgestellten Konzeptfahrzeug. In den Handel kam er Anfang 2016. Die Kooperation der Allianz Renault-Nissan ermöglichte Infiniti, den Q30 auf Basis der Mercedes A-Klasse (Baureihe W 176) zu entwickeln. Die Motoren stammen aus den Baukästen von Renault und Mercedes-Benz. Produziert wird das Modell seit Dezember 2015 im britischen Nissan-Werk in Sunderland, 300 neue Arbeitsplätze wurden dort zur Unterstützung der Q30-Produktion geschaffen. Der Q30 ist das erste in Europa (und primär für Europa) produzierte Fahrzeug von Infiniti.
Infiniti ist die Luxus-Marke des japanischen Autoherstellers Nissan Motor Company. Seit der Gründung der Infiniti Motor Company mit Sitz in Hongkong 1989 ist die Marke auf dem nordamerikanischen Mark vertreten. Ab 2008 wurde die Marke sukzessive auch in Europa eingeführt, 2009 in Deutschland. Über die 1999 geschaffene französisch-japanischen Renault-Nissan-Allianz profitiert auch Infiniti von der strategischen Partnerschaft mit der Daimler AG, die sich mit 2010 im Rahmen dieser Kooperation mit 3,1 Prozent an Nissan beteiligt hatte. Zur Allianz Renault-Nissan gehören neben Infiniti die Nissan-Marke Datsun, die Renault-Tochter Dacia, Samsung Motors, Korea, und Autovaz (Lada), Russland, und seit 2016 der japanische Hersteller Mitsubishi, an dem Nissan 34 Prozent der Anteile hält.
Fahrzeug und Ausstattung
Der Innenraum ist schick und hochwertig gestaltet. Die Cockpitgestaltung nimmt die Wellenlinien des Karosseriedesigns auf. Dem Premium-Anspruch entsprechend sind Materialqualität und Verarbeitung vom Feinsten. Das Armaturenbrett ist übersichtlich und ergonomisch gestaltet. Über die HMI-Schnittstelle „InTouch“ kann man über einen Knopf neben dem Fahrersitz vielfältige Funktionen zentral steuern.
Das Basismodell des Infiniti Q30 kommt serienmäßig ab Werk mit einer funkfernbedienten Zentralverriegelung, elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern vorne und hinten, lederummanteltem Multifunktionslenkrad, Audiosystem (mit Radio, CD, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Anschlüssen für USB-Geräte), einem Touchscreen-Infotainmentsystem, manueller Klimaanlage, Fahrlichtautomatik und 17-Zoll-Stahlfelgen mit Radkappen. Der Fahrersitz ist höhenverstellbar, das Lenkrad in Höhe und Reichweite. Ab der Premium-Ausstattung sind darüber hinaus LED-Nebelleuchten vorne, eine Klimaautomatik, beheizbare Vordersitze, eine elektrisch einstellbare Lendenwirbelstütze im Fahrersitz, Regensensor, Parksensoren hinten, Geschwindigkeitsregler und Geschwindigkeitsbegrenzer sowie 18-Zoll-Leichtmetallräder und eine Ultraschall-Alarmanlage dabei. Der Fahrersitz ist höhenverstellbar, Innenspiegel und Außenspiegel auf der Fahrerseite blenden automatisch ab. Während Premium Tech die luxuriöse Topversion darstellt, ist unsere Sport-Variante die sportliche Spitze: LED-Scheinwerfer mit automatischer Niveauregulierung, Adaptives Frontlicht-System AFS (inklusive Kurvenlicht), Smart Beam (Fernlicht-Automatik) und 19-Zoll-Leichtmetallräder sind hier ab Werk an Bord. Sport-Kühlergrill, Frontstoßstange im Sport-Design, in Wagenfarbe lackierte Seitenschweller, Heckschürze mit Sport-Diffusor, ein dunkel verchromter rechteckiger Doppelauspuff sowie ein Multifunktions-Sportlederlenkrad, Sportsitze und Alu-Pedalerie bieten die passende Optik. Das Infiniti InTouch Navigationssystem, ein Premium-Audiosystem von Bose sowie ein Panorama-Glasdach mit elektrisch einstellbarem Sonnenschutz gibt es gegen Aufpreis. Ein schlüsselloses Zugangssystem und elektrisch einstellbare Vordersitze (mit Speicherfunktion) stehen dagegen nur für Premium Tech zur Verfügung.
Motor und Antrieb
Unser 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer mit 156 PS hängt gut am Gas und dreht freudig hoch. Flott ist er im Antritt, Durchzugsvermögen und Leistungsentfaltung sind über das ganze relevante Drehzahlband auf hohem Niveau mit ausreichenden Reserven für den spontanen Tritt aufs Gaspedal, um noch einen drauf zu legen. Dabei läuft der Motor ruhig und vibrationsarm. Den vehementen Tritt aufs Gas quittiert er mit einem energischen Fauchen, bevor er den Schub in Vortrieb umsetzt.
Das Siebengang-Direktschaltgetriebe ist ein Doppelkupplungsgetriebe mit drei Fahrprogrammen (Eco, Sport und manuell) und Schaltwippen am Lenkrad für den manuellen Modus. Da beim Doppelkupplungsgetriebe immer schon der nächste Gang vorgewählt ist, vollziehen sich Gangwechsel ruckelfrei und kaum spürbar. Die Getriebeübersetzung der Fahrstufen sind schon im Eco-Modus für einen flotten Antrieb bei maximaler Kraftstoffökonomie ausgelegt. Im Sport-Modus dreht der Motor vielleicht noch ein wenig höher aus, ist aber nicht unbedingt auch spritziger unterwegs.Für die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 reichen dem Q30 mit seinen 156 PS gute 8,9 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 215 km/h. Für den Q30 mit 19-Zoll-Rädern gibt Infiniti den Verbrauch an mit 7,5 Litern je 100 Kilometern innerorts, 5,1 Liter außerorts und 5,9 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand). Der Motor erfüllt die Abgasnorm Euro 6, der CO2-Ausstoß beträgt 136 g pro km. In der Relation von Größe/Gewicht zum Verbrauch reicht das für die Effizienzklasse B.
Fahrwerk, Handling und Sicherheit
Kosten und Wirtschaftlichkeit
Infiniti gibt drei Jahre Garantie auf den Neuwagen (bis max. 100.000 Kilometer), drei Jahre auf den Lack sowie zwölf Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung. Während der dreijährigen Herstellergarantie hat der Käufer bis 100.000 Kilometer auch Anspruch auf die europaweite Mobilitätsgarantie (Infiniti Touring Assistance). Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 17 / 22 / 22 (KH / VK / TK) bzw. die Modelle mit größeren Motoren sowie mit Allradantrieb in die Typklassen 17 / 24 / 22 ein.
© März 2017 Petra Grünendahl, Auto-Redaktion ISSN 2198-5014 Impressum
Fotos: Petra Grünendahl
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