Mercedes CLK55 K von Kleemann

Fahrbericht.
Kleemann Mercedes CLK55 K
Die elegante Art der schnellen Fortbewegung
Von Petra Grünendahl

 

Der Mercedes CLK 55 AMG ist ja schon von Hause aus nicht untermotorisiert. Aus 5,5 Litern Hubraum schöpft die Achtzylinder-Version im CLK von AMG immerhin 347 PS. Dennoch soll es ja immer noch Leute geben, die mehr haben wollen. Im niederrheinischen Brüggen ist man da an einer sehr guten Adresse für die gepflegte Art, vor allem leistungsstarke Schwaben noch ein dezentes bisschen Mehr angedeihen zu lassen …

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Der dänische Mercedes-Tuner Kleemann veredelt bereits seit 1985 die deutsche Marke mit dem Stern. Im Jahr 1988 entwickelte Kleemann sein erstes Kompressor-System, welches zunächst nur ausgewählten Kunden angeboten wurde. Seit 1994 fertigt Kleemann seine mittlerweile patentierten Kompressor-Systeme in Serie. Niederlassungen in den USA und seit August 2001 auch in Deutschland versorgen wichtige Märkte. Von Deutschland wird übrigens nicht nur Europa, sondern auch die Verkaufsvertretung in Japan mit umgebauten Fahrzeugen beliefert.

 

Der Kompressor des Mercedes-eigenen Tuners AMG leistet 475 PS. Auch das kann sich schon sehen lassen, ist aber immer noch zu toppen: muntere 562 Pferdchen arbeiten jetzt unter der Motorhaube. Einer, der dies erfolgreich tut, ist Kleemann. Der Tuner entwickelt bereits seit Jahren Kompressoren für Mercedes-Sechszylinder- und Achtzylinder-Modelle. Dem voluminösen Achtzylinder-Motor des AMG-CLK spendierte Kleemann seinen patentierten Hochdruck-Schrauben-Kompressor mit Ansaugrohr und Ladeluftkühler.

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Der Kompressor bewahrt mehr als ein Turbolader die elegante Leistungsentfaltung eines Mercedes-Motors. Dank Riemenantrieb zieht er schon bei wenig Drehzahl. Die Turbogedenksekunden eines nur unter Volllast maximale Leistung bringenden Turbomotors ist ihm fremd. Und dabei arbeitet der Kleemann-Kompressor mit gerade mal 0,5 bar Ladedruck. Das belastet den Motor weniger und verlängert die Lebensdauer. Änderungen an der Motorelektronik wurden nicht vorgenommen. Damit kann das Fahrzeug in jeder Mercedes-Werkstatt gewartet und repariert werden.

Muntere 562 Pferdchen arbeiten nun unter der Motorhaube des CLK. Ein bulliges Drehmoment liegt über das ganze Drehzahlband an. Sein Maximum von 718 Nm liegt ab 2.200 U/min. an. Erst jenseits der 6.000 Touren rutscht es wieder unter 700 Nm.

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Auch der Leistungszuwachs macht aus dem CLK keinen reinrassigen Sportwagen. Vielmehr setzt der Motor die Kraft dezent, aber mit Nachdruck um. Souverän und ohne Verzögerung wird der Tritt aufs Gaspedal in Vortrieb umgesetzt. Man merkt es nicht, so wenig muss sich der Motor anstrengen. Auch jenseits der 250 km/h müht er sich nicht sonderlich ab. Frisch und spritzig reagiert er selbst hier noch auf den etwas kräftigeren Tritt aufs Gaspedal. Auch vom Geräuschpegel ist der Motor zwar im Hintergrund präsent, aber nicht aufdringlich.

Dennoch, die 4,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100 lassen schon so manchen Sportwagen alt aussehen. Zumindest dann, wenn der Fahrer mit seinem Gasfuß geschickt genug ist und nicht die Räder gnadenlos zum Durchdrehen zwingt. Bis zu 311 km/h fährt der Kleemann CLK auf trockener Strecke (alles Herstellerangaben).

Kompressormotoren sind naturgemäß durstiger als Saugmotoren. Dadurch ist natürlich auch der Durchschnittsverbrauch des Kleemann CLK höher als in der Sauger-Version von AMG, ist aber immer noch in vernünftigen Grenzen zu halten. Leistung hat halt ihren Preis. Wer allerdings die Motorleistung häufig voll ausschöpft, darf sich nicht wundern, wenn der Tankwart bald den roten Teppich ausrollt, sobald man im Kleemann CLK vorfährt. Beim Serien-Mercedes sind es im gemischten Verbrauch nach EU-Norm 11,7 Liter Superbenzin je 100 km. Der Kompressor nimmt sich schon naturgemäß ein bisschen mehr. Der Motor erfüllt auch mit Kompressor wie gehabt die Euro-3-Abgasnorm.

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„Comfort Power“ heißt das Motto von Kleemann und das ist buchstäblich erfahrbar. Auch wenn der Motor Leistungsdaten eines Sportwagen vorweist, ist er dennoch ultimativer Komfort auf Rädern.

 

Natürlich braucht diese Kraft einen sicheren Unterbau. Beim Sportfahrwerk „speed sensitive“ mit verkürzten Sportfedern arbeiteten die Sportstoßdämpfer geschwindigkeitsabhängig. Das gewährt ein höchstmögliches Maß an Komfort bei größtmöglicher Sicherheit – und das bei jeder Geschwindigkeit.

Sicher auf der Straße liegt das Coupé mit den auf 19-Zoll-Leichtmetallern aufgezogenen Yokohama AVS Sport. Vorne sind 8,5×19 Zoll große Räder mit Reifen im Format 235/35 ZR 19 bestückt, hinten tragen 9,5×19-Zoll-Felgen 265/30er Reifen.

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Die Motorkraft will aber auch in Notfällen im Zaum gehalten werden. Eine Hochleistungsbremsanlage mit Vier-Kolben-Leichtmetallbremssätteln, massigen innenbelüfteten und gelochten Bremsscheiben (380 mm vorne, 330 mm hinten) sowie Stahlflexbremsschläuchen sorgt für angemessene Verzögerung.

Das Fahrwerk ist straff ausgelegt, aber mit ausreichendem Restkomfort, obwohl die Reifen dank des niedrigen Querschnitts so überhaupt nichts dazu beitragen können. Trotz dieser mächtig breiten Reifen läuft der Kleemann CLK auf der Autobahn keinen Spurrillen hinterher. Sein tadelloser Geradeauslauf lässt auch bei hohem Tempo ein entspanntes Fahren zu.

 

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Optische Verbesserungen dienen der Aufwertung, ohne dies so öffentlich zur Schau zu stellen. Elegant, aber dezent will es der Kunde. Von außen verraten das „K“-Emblem vorne und hinten (anstelle des Sterns), ein Chrom-Schriftzug am Heck sowie zwei Schriftzüge an den Seitenschutzleisten und ein sehr dezentes Edelstahl-Doppelendrohr, was sich da unter der Motorhaube zusammenbraut. Ansonsten deuten von außen nur die mächtigen 19-Zoll-Leichtmetaller, die mit ihren fünf Speichen fast filigran wirken und den Blick auf die massiven Bremsscheiben freigeben, sowie die sehr dezent ausgestellten Radkästen die Veredelung an. Auf Bauteile zur Verbesserung der Aerodynamik hat Kleemann hier verzichtet, um die elegante Optik zu erhalten.

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Fliederfarbenes Alcantara setzt farbige Akzente auf den ansonsten in schwarzem Leder bezogenen Sitzen. Beleuchtete Einstiegsleisten zeigen den Weg in das Interieur, welches darüber hinaus gegenüber der serienmäßigen Ausstattung unverändert geblieben ist.

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Ab 77.836 Euro ist die Basis für den Kleemann CLK, der Mercedes CLK 55 AMG zu haben. Das Schneller-machen schlägt inklusive Montage mit 24.859 Euro zu Buche. Räder und Reifen sowie Maßnahmen an Fahrwerk, Bremsanlage und Optik kosten insgesamt weitere 25.574 Euro.

Tuner:
Kleemann GmbH
Katers Feld 4, 41379 Brüggen
Telefon 0 21 57 / 87 01 – 0, Fax 87 01 – 10
www.kleemann-tuning.de,info@kleemann-tuning.de

Preise: Mercedes CLK 55 AMG € 77.836 Kleemann Kompressorsystem € 24.859 Sport-Fahrwerk speed sensitive € 1.740 Hochleistungsbremsanlage € 10.823 19-Zoll-Leichtmetallräder mit Bereifung und Montage
€ 6.404 Sport-Endschalldämpfer € 916 Interieur Nappa-Leder / Alcantara € 4.452 Sportlenkrad € 970 Logo-Paket € 269

© Februar 2002 Petra Grünendahl, Fotos: grü / IN*TEAM

Über Petra Grünendahl

Erfahrener Journalist mit einem Gespür für Themen, Geschichten und Bilder, aber auch Inhalte und klare Worte. Mit fachübergreifender Denke, Redaktionsverantwortung und einem Blick für Zielgruppen. Generalist mit Special Interests (Fachjournalist), Kommunikationsexperte, Öffentlichkeitsarbeiter und Netzwerker.
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