Fahrbericht.
Renault Mégane Coupé 2.0 16V IDE
Sportlich im Antritt, sparsam im Verbrauch
Von Petra Grünendahl
Ein neues Gesicht bekam das Mégane Coupé zusammen mit den anderen Modellen der Mégane-Baureihe im vergangenen Jahr, ein neues Herz in diesem: der erste europäische Benzin-Direkteinspritzer garantiert sportliche Dynamik und Antrittskraft bei günstigem Verbrauch. Die Direkteinspritzung gewährleistet eine effizientere Verbrennung, ohne dass der Fahrer Abstriche an Durchzugsvermögen und Kraftentfaltung machen muss. Da kommt auch der Fahrspaß nicht zu kurz.
Der 2-Liter-Benzin-Direkteinspritzer feiert seine Premiere im Mégane Coupé und im Cabrio. Er wuchtet 140 PS auf die Kurbelwelle. Antrittsstark und zugkräftig ist der Sechszehnventiler die ideale Motorisierung für das immerhin mehr als 1,1 t schwere Coupé. In schwungvollen 8,6 Sekunden sprintet das Coupé von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 213 km/h. Mit 7,6 Liter Superbenzin auf 100 km im gemischten Zyklus nach EU-Norm (Herstellerangabe) fährt der kompakte Sportler günstig, allerdings erfüllt der Motor nur die Euro3-Abgasnorm.
Der Schalthebel lässt sich sauber und problemlos durch die Gänge führen, die Lenkung arbeitet direkt und zielgenau, vermittelt guten Fahrbahnkontakt. Das Coupé mit 2-Liter-Direkteinsprizter verfügt – als einzige Motorisierung der Coupé-Baureihe – über Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet), die den Wagen prompt und spurtreu zum Stand bringen.
Das Coupé macht Spaß: Kurven meistert er vorbildlich, schiebt kaum über die Vorderräder, sondern giert geradezu nach flottem Tempo auf kurvenreichen Strecken. Und für die flotte Art der Fortbewegung ist dieser Motor auch gedacht. Die Federung ist sportlich ausgelegt, der Fahrkomfort angemessen für ein sportliches Fahrzeug.
ABS mit elektronischem Bremskraftverstärker gehört ebenso zur Serienausstattung wie die Renault Adaptiv Airbags sowie Front- und Seitenairbags vorne und Drei-Punkt-Sicherheitsgurte auf allen Sitzen.
Ausreichend Platz bietet das französische Kompaktklasse-Coupé für vier Passagiere, der Kofferraum reicht mit 288 Liter aber bestenfalls für zwei. Auch lädt die hohe Ladekante nicht gerade zu schweren Reisegepäck ein. Die hinteren Sitzen sind ohnehin wegen des knappen Knie- und Kopfraumes eher für kürzere Touren geeignet.
Rund ist in diesem Auto nicht nur das Lenkrad, sondern auch die Mittelkonsole. So richtig ausreichend Ablagen gibt es nicht, ein Fach unter der Mittelkonsole ist wenigstens für Kleinkram und die Sonnenbrille gut. Schalter und Hebel sind ergonomisch angeordnet und gut zu handhaben. Das Radio kann über einen Hebel am Lenkrad bedient werden, ohne die Hände von demselben zu nehmen.
Sportlich-funktionell ist die Innenausstattung, komfortabel straff die mit strapazierfähigem Stoff bezogenen Sportsitze. Vorne können die Fenster elektrisch heruntergelassen werden, die Ausstellfenster hinten sind ebenfalls elektrisch zu betätigen. Die nach hinten ansteigende Karosserie gibt allerdings keine gute Sicht nach hinten frei.
Ab 37.100 Mark steht das 2-Liter-Coupé beim Händler, mit der kleinsten Motorisierung (1,4 Liter, 95 PS) ist er sogar schon für 29.100 Mark zu haben. Die Aufpreis-Liste ist kurz und schmerzlos. Die Metallic-Lackierung in Polar-Grau schlägt mit 650 Mark zu Buche, das CD-Radio mit 1.200 Mark. Die 16- Zoll-Leichtmetallräder sind beim nur in der Sport-Ausstattung erhältlichen Benzin-Direkteinspritzer ebenso Serie wie die Klimaanlage und der Bordcomputer. Sportlenkrad und Schalthebel sind lederummantelt.
Die Versicherungseinstufungen sind mit 20 / 29 / 35 (KH / VK / TK) sportlich hoch. Renault gewährt ein Jahr auf den Wagen (ohne Kilometerbegrenzung) sowie auf alle beim Renault-Partner eingebauten Originalteile sowie 12 Jahre auf die Karosserie (gegen Durchrostung). Gut sind die langen Serviceintervalle: Alle 20.000 km (mindestens alle zwei Jahre) geht es zur kleinen Wartung, eine große Inspektion ist alle 60.000 km fällig.
© September 2000 Petra Grünendahl, Fotos: grü