Testbericht.
Ford Cougar 2.5 V6
Komfortabler Designer-Sportwagen
Von Petra Grünendahl
Seit Herbst 1998 ist der Cougar auf dem Markt – mit einem 2-Liter-Vierzylinder-Motor und einem 2,5-Liter-Sechszylinder, seit kurzem steht der Sechszylinder auch mit Automatikgetriebe zur Auswahl.
Laufruhig und kultiviert verrichtet der Sechszylinder seine Arbeit. Die Freude über das gemächliche Gleiten auf der Landstraße mit einem Tempo von um die Hundert – verkehrsbedingt mal etwas mehr, mal etwas weniger – wird durch das unruhige hin und her schalten der Automatik etwas getrübt, die dann nur mit dem Einschalten des Overdrive zu beruhigen ist. Da macht die leicht und sauber zu führende Fünfgang-Schaltung mit ihrer kürzeren Getriebeübersetzung mehr Spaß.
Landstraßen liebt die Wildkatze mit Automatikgetriebe nicht so sehr, aber auf kurvigen Strecken ist sie in ihrem Element. Leichtfüßig wieselt sie durch schnell gefahrene Kurven. In den Kurven gibt er sich sportlich-agil, in der Federung ist er eher komfortabel ausgelegt, was aber der sicheren Straßenlage dank härterer Dämpfer keinen Abbruch tut. Die Scheibenbremsen (innenbelüftet) haben die Kraftentfaltung gut im Griff und stoppen den Vortrieb nach kräftigem Tritt auf die Bremse im Nu.
Als Viersitzer hat Ford den Cougar deklariert: Die Kniefreiheit im Fond reicht für Erwachsene, solange die Vorderleute nicht zuviel Platz beanspruchen. Der Einstieg in den Fond ist jedoch alles andere als familientauglich. Auch gibt es für hinten – selbst gegen Aufpreis – keine Kopfstützen. Das spricht ja doch eher für das Fahren zu zweit.
Das Laderaumvolumen von 428 bis 930 Litern ist für ein Coupé jedoch erstaunlich. Die Mondeo-Plattform macht es möglich. Und die 14 cm zusätzlicher Karosserielänge kommen von und ganz dem Kofferraum zugute. Tadellose Funktionalität bietet das Cockpit, wobei der technisch-kühle Designer-Look nicht jedermanns Sache ist.
Die Sicherheitsausstattung umfasst die heute üblichen gezielten Karosserieverstärkungen zum Schutz bei starkem Frontal-, Seiten- und Heckaufprall, vier Airbags für Fahrer- und Beifahrer, Antriebsschlupf-Regelung (ASR), Antiblockier-System (ABS) mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) sowie Wegfahrsperre und Diebstahlwarnanlage. Vorne sind die Sicherheitsgurte höhenverstellbaren und verfügen über Gurtkraftbegrenzer. Die Rücksitze sind mit einfachen Drei-Punkt-Sicherheitsgurten und ohne Kopfstützen eher stiefmütterlich ausgestattet.
Der Cougar steht ab 42.700 Mark in der Preisliste, der 2.5-Liter-Sechszylinder ab 48.000 Mark, mit Automatik ab 55.800 Mark. Dafür ist bei der Automatik das Leder-Paket II mit schwarzen Leder-Sportsitzen, Sitzheizung vorn, elektrisch verstellbarem Fahrersitz, Geschwindigkeitsregler sowie beheizbarer Frontscheiben und ebensolchen Scheibenwaschdüsen enthalten. Für die Metallic-Lackierung kommen noch einmal 890 Mark dazu (nur Schwarz gibt es ohne Aufpreis). Das Parkpilot-System ist wegen schlechter Rücksichten sehr zu empfehlen und schlägt mit 790 Mark zu Buche. Serienmäßig vorhanden sind all die kleinen Annehmlichkeiten des Autofahrerlebens bis hin zur Klimaautomatik und dem Bordcomputer. Die Versicherungseinstufungen liegen für einen Sportwagen recht günstig bei 19 / 18 / 34 (H / VK / TK).
Ein Jahr allgemeine Fahrzeuggarantie bietet Ford ohne Kilometerbegrenzung, sechs Jahre gegen Durchrosten. Im ersten Jahr gilt die kostenlose Mobilitätsgarantie, sie ist auf bis zu vier Jahre verlängerbar mit dem Ford Garantie-Schutzbrief plus.
© April 2000 Petra Grünendahl, Fotos: grü / mig / IN*TEAM