Honda Accord 8 2.2 i-DTEC

Fahrbericht.
Honda Accord 8 2.2 i-DTEC Executive
Präsenz zeigen in der Mittelklasse
Von Petra Grünendahl

Dynamischer, sportlicher und ausdruckstärker als der Vorgänger ist er im Design. Markant ist der üppig verchromte Kühlergrill, das zeugt von Selbstbewusstsein. Seit dem 7. Juni steht der neue Honda Accord und seit dem 6. September der Accord Tourer beim Händler. Seit 1976 ist damit die achte Generation der japanischen Mittelklasse auf dem Markt. Neu kommt Anfang 2009 ein Accord mit Automatikgetriebe für den 2.2 i-DTEC-Dieselmotor. Ab Februar soll er im Handel verfügbar sein. Wir konnten ihn schon mal fahren und sammelten erste Eindrücke.

In der Länge hat sich nichts verändert, 4,75 m maß auch schon der Vorgänger. Der Radstand ist um 1,5 cm geschrumpft, was eher zu Lasten des Laderaumes denn  der Passagiere in der zweiten Reihe geht. Guten Zugang zum Innenraum bieten fünf Türen, das Platzangebot ist in beiden Reihen sehr großzügig. Die Sitze sind recht straff und bieten guten Seitenhalt. Die Übersicht verbessert ungemein die in der Executive-Ausstattung serienmäßige Einparkhilfe für vorne und hinten. Der Laderaum fasst nur noch 406 Liter (vorher 518 Liter), nach Umklappen der serienmäßig geteilten Rückbank passen bis zu 1.252 Liter hinein.

Der Innenraum ist qualitativ hochwertig und sehr gut verarbeitet. Die in der Executive-Version serienmäßig recht umfangreiche Ausstattung ist nach Gewöhnung doch übersichtlich und gut handhabbar gestaltet. Die Basisversion des Accord heißt Comfort und hat ab Werk eine funkfernbediente Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare, beheizbare und anklappbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne und hinten, wärmedämmende Colorverglasung, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Dachreling und Laderaumabdeckung, Radio mit CD-Spieler, Multifunktionslenkrad sowie 16-Zoll-Stahlfelgen mit an Bord. Das Handschuhfach ist beleuchtet und klimatisiert, Spiegel gibt es in beiden Sonnenblenden. Die Elegance-Ausstattung kommt mit Sitzheizung vorne, Licht- und Regensensor, Nebelscheinwerfern, Lederlenkrad, Alarmanlage und 16-Zoll-Leichtmetallrädern. Der Innenspiegel blendet automatisch ab, die Spiegel in den Sonnenblenden sind beleuchtet. Und die Executive-Ausstattung toppt das alles mit elektrisch einstellbaren Vordersitzen (Fahrersitz mit Memory-Funktion), Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Lederinterieur, Laderaumtrennnetz, CD-Wechsler im Soundsystem, Privacy Glass (verdunkelte Scheiben) hinten, ein elektrisches Glas-Hub-Schiebedach und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Das Ablagefach unter der Mittelarmlehne ist klimatisiert, die Klimaautomatik steuert auch Luftauslässe hinten an. Als Sonderausstattung hat unser Accord Tourer ein Fünfgang-Automatikgetriebe, ein DVD-Navigationsystem und das Advanced Safety Paket mit Adaptiver Geschwindigkeitsregelung, aktivem Spurhalteassistenten und einem präventiven Fahrassistenzsystem.

 

Der 2,2-Liter-Dieselmotor hört auf das Kürzel i-DTEC, er wurde für den Accord der achten Generation neu entwickelt. Das Hightech-Common-Rail-Aggregat ist der Nachfolger des i-CTDi-Motors, den wir bereits aus dem Civic Type S, dem CR-V und dem FR-V kennen. Der neue Motor leistet 150 PS, hängt gut am Gas und setzt den mit 1,7 t doch sehr gewichtigen Tourer auch mit Automatikgetriebe recht nachdrücklich in Bewegung. Souverän ist sein Vortrieb, die Leistungsentfaltung geht über das relevante Drehzahlband sehr in Ordnung. Dabei läuft der Motor sehr ruhig und kultiviert, nach einem Selbstzünder klingt das nicht. Das neue Fünfgang-Automatikgetriebe schaltet zügig, kaum spürbar und harmoniert gut mit der Leistung des Motors.

Mit Automatikgetriebe und Dieselmotor beschleunigen Accord und Accord Tourer in 10,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, ihre Höchstgeschwindigkeit erreichten sie bei 202 km/h. Nicht so sparsam wie von Hand geschaltet ist der Automatik-Accord im Verbrauch: 8,6 Liter Dieselkraftstoff je 100 km sind es im Stadtverkehr, 5,4 Liter außerorts und 6,6 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand). Der Motor bekommt die Abgas-Einstufung EU4, die Abgasemissionen liegen jedoch schon unter den Grenzen für EU5. Den Dieselpartikelfilter gibt es mittlerweile serienmäßig. Der CO2-Ausstoß beträgt 173 – 174 g pro km, je nach Ausstattung.

 

Der Mittelklasse-Kombi verfügt über Frontantrieb, einen guten Geradeauslauf und eine direkte Lenkung. Trotz seines Gewichts wirkt der Accord Tourer sehr agil und dynamisch, da kommt richtig Freude beim Fahren auf! Das eher straff ausgelegte Fahrwerk ist dabei aber keineswegs unkomfortabel. Der Tourer glänzt mit gutem Fahrbahnkontakt und einer sehr guten Seitenführung auch in flott gefahrenen Kurven. Sehr neutral ist sein Fahrverhalten: Plötzliche Spurwechsel und Ausweichmanöver meistert er souverän und spurtreu.

Die 17-Zoll-Leichtmetallräder gehören bei der Toppversion zur Serienausstattung, aufgezogen sind 225/50er Reifen (Basismodell 205/60 R 16). Die Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet) sprechen schnell an und verzögern gut dosierbar und standfest.

Der Insassensicherheit dient die hochstabile und gezielt versteifte ACE-Karosserie (steht für Advanced Compatibility Engineering) mit Seitenaufprallschutz, Kopfstützen und Drei-Punkt-Gurte auf allen Plätzen, aktive Kopfstützen vorne, Front- und Seitenairbags vorne, Kopfairbags vorne und hinten sowie Isofix- und TopTether-Kindersitzvorrüstungen auf der Rückbank. Der Beifahrerairbag ist abschaltbar, damit hier auch Kindersitze gegen die Fahrtrichtung montiert werden können. Im Crashtest nach EuroNCAP erreichte der Accord unlängst mit fünf Sternen für Insassenschutz, vier Sternen für Kindersicherheit und drei Sternen für Fußgängerschutz höchste bisher erreichte Werte und ist in punkto passive Sicherheit eines der sichersten Fahrzeuge auf dem Markt.

Der Accord verfügt über eine ganze Reihe elektronischer Features, die das Fahren sicherer machen. Das reicht von den heutzutage üblichen Systemen wie ABS mit Elektronischer Bremskraftverteilung, Bremsassistent und ESP (heißt hier VSA für Vehicle Stability Assist) sowie einem Anhänger-ESP (TSA für Trailer Stability Assist) bis hin zum „Honda Advanced Safety Paket“, welches gegen Aufpreis angeboten wird. Dieses beinhaltet eine Adaptive Geschwindigkeitsregelung, einen Aktiven Spurhalteassistenten und ein Präventives Fahrassistenzsystem, welches den Fahrer vor einer möglichen Kollision warnt, die Geschwindigkeit verringert und den Fahrergurt straffer zieht, um nachdrücklicher auf die Gefahr hinzuweisen. Reagiert der Fahrer dann immer noch nicht, leitet das System eine Notbremsung mit bis zu 60 Prozent der vollen Bremsleistung ein. Bei einer Reifenpanne helfen Reifendichtmittel und Kompressor, ein Reserverad ist deshalb nicht vorhanden. Eine Alarmanlage gibt es ab der Elegance-Ausstattung serienmäßig.

 

Ab 24.800 Euro ist der Accord zu haben, der Tourer steht ab 26.110 Euro in den Preislisten der Händler (1.300 Euro mehr). Der 2.2 i-DTEC beginnt in der Preisliste bei 28.675 Euro. Der Tourer 2.2 i-DTEC mit Top-Ausstattung Executive ist ab 34.675 Euro zu haben, das Automatikgetriebe kostet noch einmal 1.900 Euro extra. Aufpreis kosten eine Metallic- oder Perleffekt-Lackierung, ein DVD-Navigationsystem und das Advanced Safety Paket.

An Garantien gibt Honda drei Jahre auf das Neufahrzeug (bis 100.000 km), drei Jahre auf den Lack und zwölf Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung. Die Neuwagen-Anschlussgarantie ‚Honda Quality Drive‘ gibt es gegen Aufpreis. Zum Service muss der Diesel-Accord alle 20.000 km oder einmal im Jahr, der Luftfilter sollte alle 40.000 km gewechselt werden. An die Wartung erinnert eine Anzeige im Tacho. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 19 / 19 / 24 für die Limousine bzw. 19 / 22 / 24 für den Kombi (KH / VK / TK) ein.

© Januar 2009
Petra Grünendahl
, Fotos: Honda

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