Ford Galaxy II 2.0 TDCi

Fahrbericht.
Ford Galaxy II 2.0 TDCi Ghia
Kölner Oberklasse
Von Petra Grünendahl

Gute 18 cm hat der Galaxy an Länge zugelegt, gute 7 cm in der Breite gegenüber seiner Vorgänger-Generation. Das Laderaumvolumen hinter der zweiten Sitzreihe unter der Laderaumabdeckung wuchs um 20 Liter auf 830 Liter, der restliche Größenzuwachs kam den Passagieren zugute.

Mit dem neuen Galaxy, der zweiten Generation der Kölner Großraumlimousine, präsentiert Ford sein neues Top-Modell. Der Galaxy basiert auf der gleichen Bodengruppe wie der ebenfalls neue Sport-Van S-Max. Ford hat ihn – nach einer Kooperation mit VW und Seat beim Vorgänger –  nun komplett in Eigenregie entwickelt. Zusammen mit dem S-Max wird er im Ford-Werk in Genk (Belgien) gebaut. Die Ford-Anteile am spanischen Werk, in dem seit 1995 Galaxy, Sharan und Alhambra vom gleichen Band liefen, hat Volkswagen komplett übernommen.

 

Der Galaxy ist als vollwertiger Siebensitzer konzipiert. Das flexible Sitzsystem besteht aus sieben Einzelsitzen und nennt sich FoldFlatSystem (FFS), was bedeutet, dass sich die Sitzlehnen der zweiten und dritten Reihe zu einer flachen Ladefläche ablegen lassen. Darüber hinaus sind die Sitze einzeln längs verstellbar und ihre Rückenlehnen neigungsverstellbar. Die Ladekapazitäten reichen von mindestens 308 Litern als Siebensitzer über 830 Liter als Fünfsitzer (jeweils bis Lehnenhöhe beladen) bis hin zu 2.325 Litern bei dachhoher Beladung bis zu den Vordersitzen. An Zuladung sind maximal 699 kg erlaubt.

Gute 18 cm mehr Karosserielänge und 7 cm Zuwachs in der Breite garantieren den Passagieren in allen drei Sitzreihen ein größeres Platzangebot und damit mehr Raumkomfort als im Vorgänger. Die gut konturierten Vordersitze sind nicht zu straff geraten und bieten guten Sitzkomfort. Die Übersicht ist nicht so richtig prickelnd, das optionale Park-Pilot-System ein brauchbarer Helfer.

Das Cockpit ist ähnlich gestaltet wie beim sportlicheren Bruder S-Max: Ohne Schnörkel, dafür übersichtlich und gut handhabbar. An Materialqualität und Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. In diesem speziellen Fahrzeug ersetzt jedoch eine Elektronische Feststellbremse mit Ein-Tasten-Bedienung (ist optional für S-Max und Galaxy verfügbar) den schicken, in Form eines Schubhebels gestalteten Bremshebel.

Die Ausstattungsvarianten gleichen denen des sportlichen Bruders S-Max, außer dass die Top-Ausstattung nicht die „sportliche“ Linie Titanium, sondern die „luxuriöse“ Linie Ghia ist, die sich primär durch Staufächer unter den Vordersitzen im Galaxy, Sportsitzen im S-Max (schon ab der Trend-Ausstattung) sowie Leichtmetallrädern in unterschiedlichen Größen (16 Zoll beim Galaxy, 17 Zoll beim S-Max) sowie einer Geschwindigkeitsregelanlage im Galaxy unterscheiden. Darüber hinaus verfügt der Galaxy wie der S-Max in der Top-Ausstattung über Außenspiegel mit Umfeldbeleuchtung, einen elektrisch höhenverstellbaren Fahrersitz (mit Lendenwirbelstütze), beheizbare Vordersitze, automatisch abblendende Innenspiegel, Fahrlichtassistent und Regensensor. Frontscheibe und Scheibenwaschdüsen sind beheizbar. Schon die Trend-Ausstattung kann serienmäßig Features bieten wie eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, elektrische Fensterheber hinten, eine Lendenwirbelstütze für den Fahrersitz sowie Lenkrad und Schaltknauf in Leder. Ab der Basisversion Ambiente kommt der Galaxy unter anderem mit einer funkfernbedienten Zentralverriegelung, elektrischen Fensterhebern vorne, elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln, dem flexiblen Sitzsystem FoldFlatSystem, Klimaanlage, Bordcomputer und Nebelscheinwerfern.

Im neuen Galaxy kommen jetzt eigene Diesel-Triebwerke zum Einsatz, keine VW-Motoren wie im Vorgänger. Der 2-Liter-Duratorq-TDCi-Motor mit Common-Rail-Direkteinspritzung ist in für den Galaxy in zwei Leistungsstufen zu haben: mit 130 und mit 140 PS. Wir fuhren die 140-PS-Variante. Der Motor läuft ruhig und vibrationsarm, nur wenig verrät sich der Selbstzünder. Er ist kräftig im Antritt, bietet einen guten Durchzug über das ganze relevante Drehzahlband. Sein maximales Drehmoment von 320 Nm liegt dieseltypisch früh zwischen 1.750 und 2.240 U/min. an. Das manuelle Sechsgang-Getriebe lässt sich sauber, leichtgängig und präzise schalten. Zum Marktstart komplettieren ein 2-Liter-Duratec-Benziner mit 145 PS sowie ein 1,8-Liter-Duratorq-TDCi mit 100 PS die Motorenpalette.

Der 140 PS starke 2-Liter-TDCi-Galaxy beschleunigt in guten 10,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 193 km/h – nicht schlecht bei einem Leergewicht von knappen 1,8 Tonnen. Der Verbrauch ist für diese Größe auch nicht schlecht: Mit 8,2 Litern Dieselkraftstoff je 100 km innerorts, 5,5 Litern außerorts und 6,5 Litern im gemischten Verbrauch nach EU-Norm ist er bei ökonomischer Fahrweise dabei (alles Herstellerangaben). Beide 2-Liter-TDCi-Motoren erfüllen die Abgasnorm EU4 und sind serienmäßig mit Dieselpartikelfilter ausgerüstet.

Wie auch der S-Max verfügt der Galaxy über Frontantrieb, bietet einen guten Geradeauslauf und eine präzise, feinfühlige Lenkung. Sie ist nicht ganz so direkt ausgelegt wie im S-Max. Das Fahrwerk ist recht agil, die Feder-Dämpfer-Abstimmung ist aber im Vergleich zum S-Max etwas komfortabler geraten. Dennoch ist der Galaxy auf dem Asphalt sicher und problemlos unterwegs, auch bei flotterer Fahrt auf kurvigen Pisten. In seinem ganzen Fahrverhalten kehrt der Galaxy im Vergleich die gesetzte Großraumlimousine heraus. Er wirkt im Handling insgesamt etwas massiver als der agilere und sportlichere S-Max.

Mehr auf Komfort als auf Sportlichkeit zielen auch die 16-Zoll-Leichtmetallräder mit 215/60er Reifen (der S-Max steht auf 17-Zoll-Rädern). Die Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet) verzögern gut und standfest. Unser Testwagen verfügte über die optionale Elektronische Feststellbremse mit Ein-Tasten-Bedienung anstelle einer konventionellen Handbremse.

Für die Sicherheit der Insassen im Falle eines Unfalles hat Ford dem Galaxy eine Computer-optimierte Ganzstahlkarosserie mit besonders stabiler Karosseriestruktur, stabiler Fahrgastzelle, Seitenaufprallschutz, definierten Knautschzonen vorne und hinten und Stoßfängern aus beschädigungsresistentem Polypropylen sowie das Ford Intelligent Protection System (IPS) mit Drei-Punkt-Gurte und Kopfstützen auf allen Sitzplätzen, aktiven Kopfstützen vorne, aktiven Kopfstützen vorne, Sicherheits-Teleskop-Lenksäule, Sicherheitspedalerie, Front- und Seitenairbags vorne, Knieairbag für den Fahrer und Kopf-Schulter-Airbags für alle drei Sitzreihen, Isofix-Kindersitzhalterungen auf den Außenplätzen der zweiten Reihe sowie einem Frontalaufprall-Sensor zur Ermittlung der Unfallschwere mitgegeben. An elektronischen Helfern unterstützen den Fahrer ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und Bremsassistent sowie ESP mit Antriebsschlupf-Regelung ASR. Optional gibt es ein Park-Pilot-System für vorne und hinten sowie eine Alarmanlage.

Der Galaxy steht ab 26.350 Euro in den Preislisten der Händler – in der Basisausstattung Ambiente und mit 2-Liter-Benzinmotor (145 PS). Der 2.0 TDCi mit 140 PS startet bei 29.200 Euro, in der Top-Ausstattung Ghia mit 32.200 Euro. Aufpreis kosten unter anderem Features wie  eine Metallic-Lackierung oder Colorado-Rot, ein Park-Pilot-System vorne und hinten, Alarmanlage, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Abbiegelicht oder adaptive Frontscheinwerfer (mit Abbiege- und Kurvenlicht), abgedunkelte hintere Seitenscheiben und Heckscheibe, Geschwindigkeitsregelung, Lichtautomatik und Regensensor, Reifendruckkontrollsystem und Reifen mit Notlaufeigenschaften, Drei-Zonen-Klimaautomatik sowie eine Teilleder-Polsterung und verschiedenste Audio-/Kommunikationssysteme.

Ford gibt zwei Jahre gesetzliche Sachmängelhaftung mit Ford-Partner-Garantie, zwei Jahre Ford Assistance (Mobilitätsgarantie) sowie zwölf Jahre Garantie gegen Durchrostung. Gegen Aufpreis können diese Garantieleistungen verlängert werden (FordProtect Garantie-Schutzbriefe). Zum Service muss der Galaxy alle 20.000 Km oder einmal im Jahr, zur Inspektion alle 40.000 km oder alle zwei Jahre. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 18 / 18 / 22 (KH / VK / TK – nach der neuen Struktur in der Fahrzeugversicherung) ein.

© Juni 2006
Petra Grünendahl
, Fotos: Ford

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