Daihatsu Terios 1.5 Top S

Fahrbericht.
Daihatsu Terios 1.5 Top S
In der Stadt wie im Gelände gut unterwegs
Von Petra Grünendahl

Im Jahr 1997 ging der Daihatsu Terios in der ersten Generation als „City-SUV“ (Sports Utility Vehicle) an den Start. Mit seinen 4,08 m Karosserielänge ist der aktuelle Terios (2. Generation) auch in der Version Top S einer der kompakteren SUVs. Inklusive Dachreling ist der Terios 1,74 m hoch, und in der Topversion S dank serienmäßiger Kotflügel- und Schwellerverbreiterungen 1,75 m breit (die unteren Ausstattungslinien messen hier 5 cm weniger). Dank dieser kompakten Abmessungen und einer gewissen Wendigkeit ist er auch in den Städten mit ihrem begrenzten Verkehrs- und Parkraum ein guter Begleiter. Wir erkundeten in einem allradgetriebenen Terios in der Top-S-Version, was machbar ist.

 

Guten Zugang zu beiden Sitzreihen bieten vier Türen. Die Übersicht ist trotz der hohen Sitzposition nicht besonders gut. Das Platzangebot ist in beiden Reihen in Ordnung, die Sitze in der ersten Reihe sind ausreichend straff, bieten im Hüftbereich guten, aber leider im Schulterbereich weniger guten Seitenhalt. Der Laderaum fasst 380 Liter hinter den Rücksitzen unter der Laderaumabdeckung. Die asymmetrisch geteilte Rücksitzbank lässt sich umklappen, die Lehnen in der Neigung verstellen. Dadurch erweitert sich das Laderaumvolumen, allerdings macht Daihatsu keine Angaben über das erweiterte Fassungsvermögen. Die Ladeklappe mit einer Öffnungshöhe von nur gut 1,80 m könnte aber groß Gewachsenen hin und wieder etwas Kopfschmerzen bereiten. Der Innenraum ist schnörkellos und funktional gestaltet. Materialqualität und Verarbeitung sind ordentlich. Das Armaturenbrett ist übersichtlich gestaltet und nicht überladen, das erleichtert Übersicht und Bedienbarkeit.

Die Basisversion ist nur für den Fronttriebler verfügbar. Sie umfasst eine Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber rundum, elektrisch einstellbare Außenspiegel, wärmedämmende Colorverglasung, ein CD-Radio, Spiegel in beiden Sonnenblenden und 16-Zoll-Stahlräder. Das Lenkrad ist ebenso wie der Fahrersitz höhenverstellbar. Den Allradler gibt es erst ab der Top-Version. Er verfügt zusätzlich zum Beispiel über eine Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung, ein Multiinformationsdisplay, Klimaanlage, beheizbare Außenspiegel, eine Frontscheibenrahmenheizung, einen partiell verchromten Kühlergrill und 16-Zoll-Leichtmetallräder. Die Armatureneinfassungen sind ab der Top-Ausstattung silbern lackiert. Die höchste Ausstattungslinie heißt Top S und ist ausschließlich für den Allradantrieb zu haben. Unter anderem sind ab Werk Nebelscheinwerfer, Kotflügel- und Schwellerverbreiterungen und eine Dachreling mit an Bord. Die Aufpreisliste ist  kurz und schmerzlos: Sie umfasst die Klimaanlage für die Basisversion, Perleffekt-Lackierungen sowie für die Basis- und Topversion (nicht aber für Top S) ein Automatikgetriebe.

 

Einzige Motorisierung der Baureihe ist ein 1,5-Liter-Benzinmotor mit 105 PS. Das Aggregat bietet einen ordentlichen Antritt, anständigen Durchzug und eine akzeptable Leistungsentfaltung, er braucht aber ordentlich Drehzahl, um richtig in Schwung zu kommen. Der Terios ist flott unterwegs, allerdings müht sich der Motor an steileren Steigungen spürbar ab. Aber die 105 Pferde haben ja auch mit 1,2 t Leergewicht zu kämpfen.

Die manuelle Fünfgang-Schaltung ist leichtgängig, der Schalthebel präzise, wenn auch auf langen Wegen zu führen. Die Getriebeübersetzung ist eher kurz ausgelegt, damit der nicht gerade leichtgewichtige Offroader gut in Fahrt kommt und bleibt. Für die Beschleunigung von Null auf Tempo 100 braucht er 12,6 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 160 km/h, was auch auf der Autobahn zum flotten Mitschwimmen und zügigen Überholen reicht. Im Verbrauch liegt der Terios bei 9,8 Liter Normalbenzin je 100 km in der Stadt, 7,1 Liter außerorts und 8,1 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand). Der Motor erfüllt die Abgasnorm EU4, der CO2-Ausstoß beträgt 191 g pro km.

 

Unser Testwagen hat Allrad-Antrieb. Seit Ende 2007 ist der Terios aber auch mit Frontantrieb zu haben. Der Geradeauslauf ist gut, die Lenkung spricht gut an, ist ausreichend leichtgängig und präzise. Das Fahrwerk ist eher komfortabel ausgelegt, was eine recht große Seitenneigungen in den Kurven zur Folge hat. Insgesamt aber gibt sich der Terios sehr sicher und recht agil. Spurtreu und stabil liegt er auch in Kurven oder bei plötzlichen Ausweichmanövern auf dem Asphalt. Dank seines kleinen Wendekreises ist er wendig und leicht zu rangieren. Die Top-S-Version steht serienmäßig  auf 16-Zoll-Leichtmetallrädern mit 235/60er Reifen. Für eine ordentliche Verzögerung sorgt eine Bremsanlage mit Scheibenbremsen vorne und Trommelbremsen hinten.

Zur Sicherheit der Insassen hat Daihatsu dem Terios eine optimierte Sicherheitskarosserie mitgegeben, die bei einem Crash die Kollisionskräfte absorbiert. Im Innenraum schützen Drei-Punkt-Gurte und Kopfstützen auf allen Plätzen, Front- und Seitenairbags vorne sowie zwei Isofix-Kindersitzvorrüstungen auf der Rückbank. Der Terios Top und der Top S sind darüber hinaus mit Kopfairbags vorne und hinten ausgestattet. Der Beifahrerairbags ist in allen Ausstattungslinien abschaltbar, um die Montage von Kindersitzen entgegen der Fahrtrichtung  zu ermöglichen. Knautschzonen an Kotflügeln und Motorhaube minimieren Verletzungen von Fußgängern. Ab der Basisversion gibt es ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung EBD und Bremsassistent, die Allradler verfügen darüber hinaus serienmäßig über die Stabilitätskontrolle VSC (Vehicle Stability Control, heißt woanders ESP) mit der Antriebsschlupfregelung TC (Traction Control).

 

Der Terios fängt in der Frontantriebsvariante bei Preisen von 14.990 Euro an, mit 1,5-Liter-Motor und in Basisausstattung. Den Allradantrieb gibt es ab der Top-Version zu Preisen ab 19.490 Euro, unsere Testversion Top S steht ab 21.490 Euro in den Preislisten. Gegen Aufpreis gibt es eine Perleffekt-Lackierung sowie in den unteren Ausstattungsversionen (nicht beim Top S) ein Automatikgetriebe.

Daihatsu gibt drei Jahre (bis 100.000 km) Garantie auf den Neuwagen, drei Jahre auf den Lack sowie acht Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung. Dazu kommt beim Einhalten der Inspektionsintervalle eine dreijährige Mobilitätsgarantie, die fast europaweit gilt. Gegen Aufpreis lässt sich die Neuwagen-Garantie auf bis zu fünf Jahre (und 150.000 km) verlängern. Zum Service muss das Modell alle 15.000 km oder einmal im Jahr. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 17 / 19 / 15 (KH / VK / TK) ein.

© März 2008
Petra Grünendahl
, Fotos: Daihatsu

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