Honda CR-V III (Facelift) 2.2 i-DTEC

Fahrbericht.
Honda CR-V III Facelift 2010 2.2 i-DTEC Executive
Mehr Komfort auch dank neuer Automatik
Von Petra Grünendahl

Mit aufgehübschter Front- und Heckpartie, neu gestalteten Stoßfängern und überarbeitetem Kühlergrill, verfeinertem Interieur, verbesserter Technik und umfangreicherer Ausstattung präsentierte Honda sein Kompakt-SUV (Sports Utility Vehicle) CR-V im Modelljahr 2010. Feinschliff bekamen so zum Beispiel die Motoren, die nun die Abgasnorm EU5 erfüllen. Zusätzliche Ausstattungsoptionen erhöhen die Sicherheit. Außerdem ist der Common-Rail-Dieselmotor nun auch mit Fünfgang-Automatikgetriebe verfügbar.

Im Jahr 1996 brachte Honda den CR-V auf den Markt, im Jahr 2001 folgte die zweite Generation. Die dritte Generation, seit 2007 verfügbar, wurde 2010 einem Facelift unterzogen und für den Rest seiner Laufzeit optisch wie technisch in Form gebracht. Mit dem 2,2-Liter-Dieselmotor in Top-Ausstattung Executive erkundeten wir die Möglichkeiten des neuen CR-V.

 

Mit 4,57 m ist er etwas länger als vor dem Facelift (4,53 m), aber immer noch kompakter als die zweite Generation dieser Baureihe (4,63 m). Guten Zugang bieten fünf Türen. Die Übersicht über die hohe Karosserie ist trotz der hohen Sitzposition bescheiden. Eine Einparkhilfe für vorne und hinten ist nur in der Top-Ausstattung serienmäßig, in den unteren Modellvarianten aber zumindest gegen Aufpreis verfügbar. Platz ist reichlich, vorne wie hinten. Der Laderaum fasst gute 524 Liter unter der Laderaumabdeckung, bis zu 1.532 Liter gehen nach Umklappen der Rückbanklehne bis unters Dach gepackt rein. Zeitgemäß flexibel ist das Gestühl in der zweiten Reihe: Die Rückbank ist asymmetrisch geteilt, längs um 15 cm verschiebbar und umklappbar. Die Sitzlehnen sind einzeln neigungsverstellbar. Verzurrösen erleichtern das Sichern von Ladung im Gepäckabteil. Der Laderaumboden ist ab der Elegance-Ausstattung auf zwei Ebenen fixierbar und herausnehmbar. Der Innenraum kann sich sehen lassen: Materialqualität und Verarbeitung sind nicht zu beanstanden. Auch in puncto Ergonomie und Handhabbarkeit der Anzeigen und Schalter im Armaturenbrett gibt es nichts auszusetzen.

Vier Ausstattungslinien stehen für den CR-V zur Wahl, wobei es die Basisausstattung nur für den Benzinmotor gibt. Schon in der Basisvariante fährt das SUV vor mit funkfernbedienter Zentralverriegelung, elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern in beiden Sitzreihen, Radiovorrüstung mit Dachantenne und Lautsprechern, Dachreling, Wärme dämmender Colorverglasung rundum sowie 17-Zoll-Leichtmetallrädern. Fahrersitz und  Lenkrad sind in Höhe und Reichweite verstellbar. Die Comfort-Ausstattung umfasst darüber hinaus eine manuelle Klimaanlage, ein CD-Radio (mp3-fähig) mit Aux- bzw. UBS-Eingang für externe Geräte sowie die Gepäckraumabdeckung. In der Elegance-Ausstattung sind zudem eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine Geschwindigkeitsregelung, Fahrlichtautomatik und Regensensor sowie Nebelscheinwerfer dabei. Die Außenspiegel sind elektrisch anklappbar, der Innenspiegel blenden automatisch ab. Lenkrad und Schaltknauf sind mit Leder überzogen. Und die Top-Ausstattung Executive setzt dem Ausstattungskomfort fast schon die Krone auf mit Sitzheizung vorne, Xenon-Scheinwerfern, Privacy Glass (abgedunkelte Scheiben) hinten, Alarmanlage und 6-fach-CD-Wechsler sowie 18-Zoll-Leichtmetallern, einem Panorama-Glasdach, Leder-Interieur und einer Einparkhilfe für vorne und hinten. An optionalen Extras bietet Honda darüber hinaus verschiedene Navigationssysteme (DVD und Festplatte), Anhängerkupplung, das Safety-Paket oder eine Standheizung an.

 

Beide Motoren der Baureihe wurden für das Facelift überarbeitet und erfüllen jetzt die Abgasnorm EU5. Dem 2.2 i-DTEC, einem Common-Rail-Diesel, entlockten die Entwickler bei der Überarbeitung zudem ein paar Pferdchen mehr, so dass er jetzt – ebenso wie der 2-Liter-Benziner – 150 PS leistet. Gut hängt der Motor am Gas, ordentlich sind Antritt und Durchzugsvermögen. Bullige 350 Nm maximales Drehmoment zwischen 2.000 und 2.750 Touren liefern eine gute Leistungsentfaltung, wo sie gebraucht wird. Dabei läuft der Motor kultiviert, obwohl er natürlich den Selbstzünder nicht ganz verleugnen kann.

Mit dem Facelift spendierte Honda dem Diesel-CR-V das Fünfgang-Automatikgetriebe, das bereits mit dem Benzin-CR-V zu haben ist. Es ist sehr lang übersetzt, um die Kraftstoffökonomie zu maximieren. Dennoch reichen die Motorreserven, um einigermaßen flott unterwegs zu sein. Gangwechsel spürt man, aber nur minimal, den verbesserten Fahrkomfort dafür umso mehr.

Für die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 braucht der Automatik-Diesel 10,6 Sekunden, bei 187 km/h erreicht er seine Höchstgeschwindigkeit. Mit einem Verbrauch von 9,5 Litern Dieselkraftstoff auf 100 km in der Stadt, 6,2 Litern außerorts und 7,4 Litern im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand) ist der Automatik-Diesel allerdings deutlich durstiger als die handgeschaltete Variante (Durchschnittsverbrauch 6,5 Liter). Der Motor ist serienmäßig ausgestattet mit einem Dieselpartikelfilter, der CO2-Ausstoß beträgt 195 g pro km.

 

Den CR-V gibt es ausschließlich mit Hondas Allradantrieb DPS (Dual Pump System). Ein Frontantrieb könnte hier auch preislich neue Käuferkreise erschließen, lässt aber weiterhin auf sich warten. Einwandfrei ist sein Geradeauslauf, die Lenkung arbeitet präzise und angemessen leichtgängig. Das mit dem Facelift modifizierte Fahrwerk bietet mehr Fahrkomfort. Insgesamt bewegt sich der Allradler problemlos auch bei flotterem Tempo auf kurvigen Strecken. Hohe Seitenneigung und leichtes Untersteuern sind beherrschbar. Serienmäßig steht der CR-V auf 17-Zoll-Leichtmetallrädern mit 225/65er Reifen. Das Top-Modell Executive fährt sogar auf 18-Zoll-Leichtmetallern mit 225/60er Reifen vor. Ordentlich verzögern die Scheibenbremsen rundum (vorne innenbelüftet) mit ABS, Elektronischer Bremskraftverteilung und Bremsassistent. Weitere Fahrassistenten wie das Elektronische Stabilitätsprogramm VSA (Vehicle Stability Assist) und das Anhänger-Stabilitätsprogramm TSA (Trailer Stability Assist) gibt es ebenfalls ab Werk. Gegen Aufpreis verfügbar ist ein Safety-Paket, welches dem Fahrer ein Adaptives Kurvenlicht, die Adaptive Geschwindigkeitsregelung ACC sowie mit dem Präventiven Fahrerassistenzsystem CMBS (für Collision Mitigation Brake System) ein Notfallbremssystem mit auf den Weg gibt.

Die hochstabile Sicherheitskarosserie verfügt über Aufprallenergie absorbierende Elemente vorne und hinten sowie Seitenaufprallschutz. Im Innenraum schützen Drei-Punkt-Gurte und Kopfstützen auf allen Plätzen, aktive Kopfstützen vorne, Front- und Seitenairbags vorne, Kopfairbags vorne und hinten, Isofix- und TopTether-Kindersitzvorrüstungen auf den Außenplätzen hinten sowie drei Kindersitz-Sicherheitsgurte auf der Rückbank. Im EuroNCAP erreichte der CR-V der dritten Generation im Jahr 2007 vier Sterne für Insassenschutz, vier Sterne Kindersicherheit und zwei Sterne für Fußgängerschutz. Ein serienmäßiges Druckverlust-Warnsystem ermöglicht die Montage von Reifen mit Notlaufeigenschaften. An Bord ist in der Grundausstattung ein Reifenreparatur-Set mit Dichtmittel und Kompressor. Ab der Comfort-Ausstattung gibt es ein Notrad.

 

Ab 26.950 Euro steht der CR-V in den Preislisten der Händler – und das seit dem Marktstart der dritten Generation vor vier Jahren. Das Facelift gibt es also ohne Aufpreis. Zum Grundpreis gibt es den überarbeiteten 2-Liter-Ottomotor mit Basisausstattung. Den Selbstzünder gibt es erst ab der Comfort-Ausstattung und zu einem Preis ab 30.500 Euro. Unser Executive ist das Top-Modell zu Preisen ab 37.100 Euro mit manueller Schaltung bzw. 38.850 Euro mit Automatikgetriebe. Extra kosten Metallic- oder Perleffekt-Lackierungen, diverse Ausstattungspakete sowie Navigationssysteme und eine Standheizung.

Honda gibt drei Jahre Garantie auf das Neufahrzeug (bis 100.000 km), drei Jahre auf den Lack sowie zwölf Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung. Gegen Aufpreis kann man die Garantie um weitere zwei Jahre verlängern. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 19 / 21 / 21 (KH / VK / TK) ein.

© Januar 2011
Petra Grünendahl
, Fotos: Honda

Dieser Beitrag wurde unter Auto-Redaktion, Fahrbericht, Fahrzeugtest abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen