Subaru Legacy Kombi 2.0D Active

Fahrbericht.
Subaru Legacy Kombi 2.0D Active
Sehr kultiviert nageln
Von Petra Grünendahl

Der Subaru Legacy ist seit 1989 auf dem Markt. Seit 2004 gibt es die vierte Generation, seit diesem Jahr sogar mit einem Dieselmotor. Mit Facelift im Jahr 2007 verpasst Subaru dem Legacy eine neue Front mit modifiziertem Kühlergrill, ausgeprägteren Kotflügeln sowie neue Front- und Heckleuchten. Für eine kurze Ausfahrt stand uns ein Legacy Kombi mit dem neuen Boxer-Dieselmotor zur Verfügung.

 

Mit 4,72 m ist der Legacy Kombi eine stattliche Erscheinung, vom Design wirkt er ansprechend, zeitlos und eher unauffällig. Fünf Türen bieten sehr guten Zugang für bis zu fünf Passagiere und Gepäck. Die optionale Einparkhilfe aus der Zubehörliste ist eine gute Empfehlung, denn die Übersicht ist nicht wirklich gut. Das Platzangebot ist dagegen ganz hervorragend in beiden Sitzreihen. Straff und gut konturiert sind die Vordersitze, guten Seitenhalt bieten sie allemal. Der Laderaum fasst 459 Liter, bei umgeklappter Rücksitzbank (serienmäßig asymmetrisch geteilt) sind bis zu 1.649 Liter drin. Materialqualität und Verarbeitung sind nicht zu bemängeln. Auch in Sachen Ergonomie kann Fahrer nicht klagen: Schalter und Anzeigen sind logisch angeordnet und gut zu bedienen.

Die Ausstattung des Legacy richtet sich weitgehend nach der Motorisierung. Die Basisausstattung heißt Trend und ist nur für den 2-Liter-Benziner als Basismotor verfügbar. Für den 2.0D stehen dann die Ausstattungen Active und Comfort zur Wahl. Ab der Basisversion sind serienmäßig all die kleinen Annehmlichkeiten des Autofahrerlebens wie eine funkfernbediente Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare, anklappbare und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne und hinten, ein mp3-fähiges CD-Radio und ein 6-fach CD-Wechsler, Bordcomputer mit Fahrer-Informationssytem, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Geschwindigkeitsregelung,  wärmedämmende Colorverglasung und Nebelscheinwerfer sowie 17-Zoll-Alufelgen mit an Bord. Das Lederlenkrad ist Serie, das Lederinterieur gegen Aufpreis (oder ab der Comfort-Ausstattung) erhältlich. Spiegel gibt es in beiden Sonnenblenden, eine Höhenverstellung und Lendenwirbelstütze nur für den Fahrersitz. Und nicht einmal eine Metallic- oder Perleffekt-Lackierung kostet extra. Die Version Active verfügt darüber hinaus über eine Sitzheizung vorne und Scheibenwischer-Enteiser. Interessant ist die Comfort-Ausstattung unter anderem mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, elektrisch einstellbarem Fahrersitz und einem elektrischen Panorama-Glasschiebedach sowie dem bereits erwähnten Leder-Interieur. Gegen Aufpreis gibt es eine Einparkhilfe hinten sowie einen Regensensor.

 

Der Boxermotor ist bei Subaru Tradition. Jetzt hat der japanische Hersteller auch einen Boxer-Dieselmotor mit Common-Rail-Direkteinspritzung und Abgasturbolader im Angebot. Damit ist Subaru der weltweit einzige Hersteller, der das Boxer-Bauprinzip mit einem Selbstzünder kombinieren konnte. Das Common-Rail-Einspritzsystem drückt das Brenngemisch mit etwa 1.800 bar in die Brennräume.

Der Leichtmetall-Motor leistet 150 PS und ist ein Muster an Laufkultur. Die gegenläufige Anordnung der Zylinder verschafft ihm eine Laufruhe, die bei Verbrennungsmotoren ihresgleichen sucht. Das gilt für Diesel und Benziner gleichermaßen. Ausgleichswellen braucht man nicht, da sich die Massenkräfte gegenseitig aufheben. Insgesamt ist das Geräuschniveau im Innenraum sehr niedrig, nicht nur wegen des laufruhigen Motors und der guten Dämmung zum Motorraum. Auch sind Windgeräusche an der Karosserie nur minimal zu vernehmen.

Antritt und Durchzug sind sehr ordentlich. Die Leistungsentfaltung ist über das ganze relevante Drehzahlband souverän. Wer nicht gerade extrem sportliche Ambitionen hegt, wird hier bestens bedient.

Das manuelle Fünfgang-Schaltgetriebe wurde für den Boxer-Diesel neu entwickelt und ist insgesamt sehr lang ausgelegt, schaltet sich aber leichtgängig und präzise, dass es eine Freude ist. Dank der langen Auslegung, die im Hinblick auf möglichst hohe Kraftstoffökonomie gewählt wurde, setzt dem Temperament allerdings Grenzen. Der Motor hängt gut am Gas und bietet aber mit einem maximalen Drehmoment von bärenstarken 350 Nm schon bei 1.800 U/min. ausreichende Reserven, flott unterwegs zu sein.

Für die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 braucht er gute 8,9 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei 203 km/h. Innerorts verbraucht der Legacy Kombi 7,1 Liter Dieselkraftstoff je 100 km, außerorts sind es 5,0 Liter und im gemischten Verbrauch nach EU-Norm 5,7 Liter (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingungen auf dem Rollenprüfstand). Der Motor erfüllt die Abgasnorm EU4 und ist mit einem Dieselpartikelfilter ausgestattet, der CO2-Ausstoß beträgt 151 g pro km. Die Abgasrückführung minimiert Stickoxid-Emissionen.

 

Subaru ist der weltweit größte Hersteller von Allradfahrzeugen. Allradantrieb haben die Japaner ihrer gesamten Fahrzeug-Palette serienmäßig spendiert. Die geringe Bauhöhe des Boxermotors bietet sich für Subarus Symmetrischen Allradantrieb (Symmetrical AWD) an, denn der niedrige Schwerpunkt ermöglicht eine fast ideale Gewichtsverteilung, geringere Rollkräfte in Kurven und damit geringere Karosserieneigung und stabileres Fahrverhalten. Tadellos ist sein Geradeauslauf, die Lenkung spricht eher direkt an.

Fahrstabil und sicher liegt das Fahrzeug auf dem Asphalt. Flott gefahrene Kurven meistert er spurtreu und solide, die Neigung zum Untersteuern ist minimal. Plötzliche Ausweichmanöver und ein anschließendes Wiedereinscheren absolviert er zielsicher und ohne tückische Lastwechselreaktionen. Dabei bewegt er sich leichtfüßig und agil, was seine immerhin 1,5 t Leergewicht glatt Lügen straft.

Die Räder im Format 215/45 sind serienmäßig aufgezogen auf 17-Zoll-Alufelgen. Die Scheibenbremsen rundum, vorne innenbelüftet, verzögern prompt und standfest. Das Bremspedal reagiert schnell und gut dosierbar.

Die Sicherheitskarosserie mit Seitenrahmen, unterem Hilfsrahmen vorne, stabilen Fenstersäulen und ringförmigen Verstärkungsrahmen bietet umfassenden Rundum-Aufprallschutz. Im Innenraum schützen Drei-Punkt-Sicherheitsgurte und Kopfstützen auf allen Plätzen, aktive Kopfstützen vorne, Front- und Seitenairbags für die Frontpassagiere sowie Isofix-Kindersitzbefestigungen gibt es ab Werk. Kopfairbags vorne und hinten gibt es erst ab der Active-Ausstattung bzw. ab dem 2-Liter-Boxer-Diesel. Der aktuelle Legacy wurde noch keinem Crashtest nach EuroNCAP unterzogen. An aktiven Helfern hat Subaru seinem Mittelklasse-Kombi ABS mit Bremsassistent sowie die elektronische Fahrdynamikregelung VDC (heißt woanders ESP) mitgegeben.

 

Ab 27.290 Euro ist der Subaru Legacy Kombi zu haben, mit 2-Liter-Benzinmotor und in Basisausstattung Trend. Den 2-Liter-Boxer-Diesel gibt es ab 30.110 Euro und der Active-Ausstattung. Die Comfort-Ausstattung steht ab 34.420 Euro in den Preislisten der Händler. Die Ausstattung ist umfangreich, die Aufpreisliste enthält noch nicht einmal eine Metallic- oder Perleffekt-Lackierung, die gibt es serienmäßig ab Werk.

Subaru gibt eine dreijährige Garantie auf den Neuwagen (bis 100.000 km), drei Jahre gegen  Oberflächenkorrosion, zwölf Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung und zwei Jahre auf Original-Ersatzteile. Eine Anschlussgarantie bis zum fünften Jahr (bis 160.000 km) ist gegen Aufpreis möglich. Einen Schutzbrief (Euro-Service Assistance) gibt es mit dem Neuwagen, er gilt für drei Jahre und verlängert sich nach den Garantiebedingungen mit jeder Inspektion. Zum Ölwechsel muss der Diesel-Legacy alle 15.000 km oder einmal im Jahr, zur Inspektion alle 30.000 km oder alle zwei Jahre. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 19 / 23 / 21 (KH / VK / TK) ein.

© Dezember 2008
Petra Grünendahl
, Fotos: grü

Dieser Beitrag wurde unter Auto-Redaktion, Fahrbericht, Fahrzeugtest abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen