Hyundai Matrix 1.5 CRDi

Testbericht.
Hyundai Matrix1.5 CRDi
Viel Raum auf wenig Karosserie
Von Petra Grünendahl

Das italienische Design steht dem Hyundai Matrix schon auf die Karosserie geschrieben: Der Schriftzug „Disegno Pininfarina“ unter den hintersten Seitenfenstern verrät, wer hier in der Gestaltung mit Hand angelegt hat. Mit 4,03 m verfügt er über eine kompakte Größe. Von seiner inneren Größe überzeugen wollte der Matrix mit einem 1,5-Liter-Common-Rail-Turbodiesel- Direkteinspritzer-Motor in der Standardausstattung GLS. Lackiert ist der Wagen in der Metallic-Farbe Moderate Silver, was auf gut Deutsch ein Silbermetallic mit leichtem Grünstich ist.

 

Den Matrix gibt es nur als Fünftürer, was serienmäßig den Zugang für die Passagiere sehr erleichtert. Die Übersicht über die Karosserie ist ganz in Ordnung, beim Einparken ist er an allen Ecken und Kanten gut abzuschätzen. Das Platzangebot ist vorne wie hinten mehr als befriedigend, zumindest was Kopf- und Kniefreiheit angeht. Zu dritt ist es auf der Rückbank nicht richtig bequem, zumal der Passagier in der Mitte trotz scheinbar ebener Sitzfläche über die volle Breite recht aufgebockt sitzt. Ansonsten sind die Sitze straff gepolstert und mit strapazierfähigem Stoff bezogen. Die Vordersitze sind gut konturiert und bieten guten Seitenhalt.

Der Fahrersitz ist höhenverstellbar und verfügt serienmäßig über eine Lendenwirbelstütze. Die Rücksitzlehne ist ab Werk asymmetrisch geteilt umklappbar und neigungsverstellbar, die Rückbank insgesamt um fast 20 cm verschiebbar, um das Laderaumvolumen zu erhöhen. Der beleuchtete Gepäckraum fasst 354 Liter hinter den Rücksitzen unter der serienmäßigen Laderaumabdeckung. Ein Netz zur Sicherung der Ladung an den Verzurr-Ösen ist ebenfalls ab Werk vorhanden. Das Volumen lässt sich auf bis zu 1.284 Liter erweitern. Die erlaubte maximale Zuladung von 470 kg ist dafür wohl ausreichend.

Sowohl von der Materialqualität als auch von der Verarbeitung her macht der Matrix im Innenraum einen guten Eindruck. Die Bedienung des eher schlicht und funktional gehaltenen Armaturenbrettes ist gut und intuitiv machbar. Als Stauraum stehen viele Ablagen und Fächer zur Verfügung, vom Handschuhfach und Fächern in den Türen (mit integriertem Flaschenhaltern) über eine ausziehbare Ablagebox unterm Beifahrersitz, ein Brillenfach im Dachhimmel sowie Ablagen im Armaturenbrett auf der Fahrerseite und in der Mittelkonsole bis hin zu Taschen (und Picknicktischen) an den Rücksitzen der Vordersitze sowie einem Fach in der Mittelarmlehne hinten. Darüber hinaus gibt es Fächer im Gepäckraumboden und im Gepäckraum an der Seite.

Der Umfang der Serienausstattung richtet sich nach der Motorisierung, die Bezeichnung GLS ist etwas irreführend, die Bezeichnung tragen alle Matrix unabhängig von der Motorisierung. Der 1,6-Liter-Benziner als Basismodell und der Common-Rail-Diesel kommen ab Werk mit der gleichen Ausstattung, der teurere 1,8-Liter-Benziner ist als Top-Modell der Baureihe serienmäßig etwas besser ausgestattet. Die Serienausstattung umfasst eine Zentralverriegelung, elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne und hinten, die Dachreling sowie eine Radiovorbereitung mit Lautsprechern und Antenne und eine getönte Wärmeschutzverglasung rundum. Schmerzlich vermisst wurde im Winter eine Außentemperaturanzeige. Aufpreis kosten in unserem Testwagen neben der Metallic-Lackierung und einem Audiosystem mit Radio, CD und Navigationsgerät das Klima-Paket mit Klimaanlage, Bordcomputer und Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung (inkl. Alarmanlage). Das Klima-Paket ist beim 1.8 GLS Serie.

 

Der 82 PS starke 1,5-Liter-Common-Rail-Dieselmotor ist zwar nominell der schwächste der Baureihe (Benziner haben 103 bzw. 122 PS), aber dank eines hohen Drehmomentmaximums von 187 Nm schon bei 2.000 Touren recht flott und agil unterwegs. Antritt, Durchzugsvermögen und Leistungsentfaltung sind innerorts und außerorts mehr als befriedigend, auch auf der Autobahn ist er bei ein wenig Gelassenheit – ein kräftiger Tritt aufs Gas wird halt bei höheren Drehzahlen nicht mehr spontan in Vortrieb umgesetzt – ein angenehmer Begleiter. Seine 160 km/h sind dabei durchaus reisetauglich, die Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 17,9 Sekunden klingt dabei aber objektiv schlechter als sie subjektiv empfunden wird. Das manuelle Fünfgang-Getriebe schaltet sich präzise und leichtgängig.

Besonders gut ist die Dämmung zum Motorraum in dieser Wagenklasse nicht: Der Motor ist deutlich vernehmbar und läuft etwas rau, was auf nur drei Zylindern kein Wunder ist. Im Verbrauch geizt er allerdings ungemein: mit 7,6 Litern Dieselkraftstoff je 100 km ist er bei ökonomischer Fahrweise innerorts unterwegs, außerorts begnügt er sich sogar mit 5 Litern. Im gemischten Verbrauch nach EU-Norm verbraucht der Motor bei diesem fast 1,4 t schweren Van gute 6 Liter (alles Herstellerangaben). Der Motor erfüllt die Abgasnorm EU3.

 

Der Fronttriebler stand für den Winter bereift auf 14-Zoll-Rädern mit 185/65er Reifen anstelle der serienmäßigen 15-Zöller (195/55 R 15). Die Bremsen (vorne innenbelüftete Scheibenbremsen, hinten Trommelbremsen) sprechen gut an und verzögern den etwas schmaler bereiften Matrix für ein Auto dieser Größe vorbildlich.

Die Lenkung ist leichtgängig und präzise, aber nicht gerade direkt ausgelegt. Der Wendekreis ist nicht gerade klein, aber dafür ist er noch ausreichend handlich zu manövrieren. Im Fahrverhalten gibt er sich unproblematisch, wirkt dank des ausreichend kräftigen Motors sogar fast schon agil. In sehr schnellen Kurven untersteuert er mitunter sehr deutlich, absolviert aber plötzliche Spurwechsel und Slaloms sicher und neutral. Allerdings sind dem Tempo bei plötzlichen Ausweichmanövern doch gewisse Grenzen gesetzt. Insgesamt ist er eher komfortabel ausgelegt: Kleine Unebenheiten schluckt er sauber, größere sind jedoch deutlicher spürbar. Der Fahrbahnkontakt ist ganz in Ordnung.

Serienmäßige Sicherheit bieten eine energieabsorbierende Sicherheitskarosserie mit definierten Knautschzonen, die formstabile Fahrgastzelle, Seitenaufprallschutz in allen Türen, Kopfstützen auf allen fünf Sitzen (die Mittlere hinten ist versenkbar) und Drei-Punkt-Gurte auf den Außenplätzen (hinten in der Mitte ist ein Beckengurt) sowie Front- und Kopf-Seitenairbags für die Frontpassagiere. Isofix-Kindersitzbefestigungen befinden sich auf den Außenplätzen der Rückbank. Die Ausstattung mit Fahrassistenzsystemen ist sehr schlicht und beschränkt sich auf ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung

 

Zu Preisen ab 14.990 Euro steht der Matrix beim Händler. Das Modell mit Common-Rail-Dieselmotor ist ab 16.190 Euro gelistet. Aufpreis kosten die Metallic-Lackierung, das Audiosystem mit Radio, CD und Navigation sowie das Klima-Paket mit Klimaanlage, Bordcomputer und Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung (inkl. Alarmanlage).

Garantien gibt Hyundai drei Jahre (ohne Kilometerbegrenzung) auf das Fahrzeug, zwei Jahre auf Original-Ersatzteile und sechs Jahre auf die verzinkte Karosserie gegen Durchrostung. Eine Langzeit-Mobilitäts-Garantie gibt Hyundai beim Einhalten der Inspektionsintervalle. Die Versicherungen stufen das Modell in die Typklassen 18 / 20 / 28 (KH / VK / TK – nach der neuen Struktur in der Fahrzeugversicherung) ein.

© Februar 2004
Petra Grünendahl
, Fotos: grü / IN*TEAM

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