Seat Altea Freetrack 4×4

Kurztest.
Seat Altea Freetrack 4×4
Allround-SUV mit viel Komfort
Von Friedhelm Holleczek & Petra Grünendahl

freetrack1Für die Freetrack-Baureihe wurde der bekannte Altea XL mit schützenden Seitenteilen aus Hartplastik und wuchtigen Front- und Heckstoßfängern optisch aufgemöbelt. Um überhaupt in die Klassifizierung eines SUV hinein zu passen, wurde er 40 Millimeter höher gelegt und mit Allradantrieb ausgestattet.

freetrack2Bekannt aus dem Altea XL ist der familienfreundliche Innenraum. Das übersichtliche und gut verarbeitete Cockpit vermittelt Wertigkeit. Die Sitze sind angenehm straff und bieten ausreichenden Seitenhalt. Bekannt ist aber auch die schlechte Übersicht aus dem Altea (und Altea XL). Besonders die massiven A-Säulen engen das Blickfeld des Fahrers zur Seite hin ein, auch wenn sie – ganz clever – die Scheibenwischer in Ruhestellung aufnehmen. Die asymmetrisch geteilten Rücksitze lassen sich um 16 Zentimeter verschieben. Gut für die Beinfreiheit der Fondpassagiere. Und gut für den variablen Kofferraum, der je nach Stellung der Sitze 490 bis 593 Liter fasst. Werden die Rücklehnen umgeklappt, stehen bis zu 1.562 Liter Laderaum zur Verfügung.

freetrack9Die Basisversion für den Altea Freetrack ist der Fronttriebler mit einer funkfernbedienten Zentralverriegelung, elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern vorne und hinten, getönter Wärmeschutzverglasung rundum, Sportsitzen, einem Audiosystem mit Radio und CD, Klimaautomatik, Geschwindigkeitsregelung, Regensensor und Lichtautomatik, Bordcomputer und Nebelscheinwerfer sowie 17-Zoll-Leichtmetallrädern. Die Allradversion verfügt zusätzlich über eine im Dachhimmel integrierte Ablagebox mit Entertainment-System und 7-Zoll-TFT-Monitor. Extra kosten ein Gepäckraumtrennnetz, beheizbare Vordersitze, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht sowie dunkel getönte Scheiben ab der zweiten Sitzreihe und höherwertige Audiosysteme oder Navigationssysteme.

freetrack12Basismotor ist ein 2-Liter-Pumpe-Düse-TDI mit 140 PS – für automobile Grundbedürfnisse. Er kann den Selbstzünder in keinster Weise verleugnen. In 10,1 Sekunden beschleunigt er auf Tempo 100, bei 193 km/h erreicht er seine Höchstgeschwindigkeit. Innerorts konsumiert er 8,2 Liter Dieselkraftstoff je 100 km, außerorts sind es 5,5 Liter und im gemischten Verbrauch nach EU-Norm 6,5 Liter. Der Motor erfüllt die Abgasnorm EU 4 und stößt pro Fahrtkilometer 171 g CO2 aus.

freetrack13Zweiter Selbstzünder und neu im Programm ist ein TDI mit ebenfalls 2 Litern Hubraum, Common-Rail-Einspritzung und 170 PS Leistung, der durchaus für souveränen Vortrieb sowie einen etwas kultivierteren Lauf gut ist. Er ersetzt den bisherigen 170-PS-Pumpe-Düse-TDI. In 8,7 Sekunden erreicht er die 100-km/h-Marke, bis 204 km/h kann man ihn ausfahren. Der neue Motor schlägt im Konsum den schwächeren Diesel deutlich mit 7,7 Litern innerorts, 5,2 Liter außerorts und 6,0 Liter im gemischten Verbrauch. Der Common-Rail-Diesel schafft sogar die Abgasnorm EU5 und hat einen CO2-Ausstoß von 159 g pro Kilometer. Beide Motoren kommen ab Werk mit einem Dieselpartikelfilter und manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe.

freetrack12Überarbeitet wurde zum neuen Modelljahr der 2-Liter-TFSI-Motor. Das Aggregat aus dem VW-Konzernregal leistet jetzt 211 PS (vorher 200 PS), ist mit dem Sechsgang-DSG-Getriebe (Doppelkupplungsgetriebe) kombiniert und dafür sparsamer geworden im Verbrauch. In 7,5 Sekunden sprintet der Altea Freetrack damit auf Tempo 100, immerhin 214 km/h sind an Höchstgeschwindigkeit drin. Dafür verbraucht der Motor „nur“ 11 Liter Super Plus innerorts (nach 12,8 Litern vor der Überarbeitung!), 7 Liter außerorts und 8,4 Liter im gemischten Verbrauch nach EU-Norm (alles Herstellerangaben, ermittelt unter Idealbedingen auf dem Rollenprüfstand). Der CO2-Ausstoß beträgt damit 197 g je Kilometer (vorher 223 g). Es kann mit Leistungseinbußen sowie einem höheren Verbrauch auch mit Normal- oder Superbenzin gefahren werden.

freetrack11Im Normalbetrieb wird die Motorkraft auf die Vorderachse gelenkt. Erst wenn die Bordelektronik erkennt, dass an der Hinterachse Schub benötigt wird, verteilt sich die Leistung je zur Hälfte auf beide Achsen. Eine manuelle Kraftverteilung ist nicht vorgesehen. Das Fahrwerk ist straff. Bei zügigen Kurvenfahrten wirkt der Freetrack besonders bei abgeschaltetem ESP untersteuernd, trotzdem nie unsicher.

freetrack6Definierte Deformationsbereiche vorne und hinten sowie eine Sicherheitsfahrgastzelle mit Schutzringen in Frontscheibenrahmen/A-Säulen, B-Säulen und C-Säulen/Heckklappenrahmen sowie Seitenaufprallschutz in Türen und Seitenschwellern schützen die Insassen. Kopfstützen und Drei-Punkt-Gurte, sechs Airbags (Front- und Seitenairbags vorn, Kopfairbags für vorne und hinten) und Isofix-Kindersitzbefestigungen hinten runden den aktiven Insassenschutz ab. Der Beifahrerairbag kann deaktiviert werden, so dass eine Montage von Kindersitzen gegen die Fahrtrichtung möglich ist. Gegen Aufpreis gibt es auch hinten Seitenairbags. Einen Crashtest nach EuroNCAP wurde der Altea Freetrack bislang nicht unterzogen. Für den aktuellen Altea gibt ein Ergebnis aus dem Jahr 2004 mit fünf Sternen für Insassenschutz, vier Sternen für Kindersicherheit sowie drei Sternen für Fußgängerschutz. ABS mit Elektronischer Bremskraftverteilung und Bremsassistent, Traktionskontrolle und ESP sind serienmäßig an Bord. Ein System namens Driver Steering Recommendation DSR greift kaum merklich in Lenkung ein, um eine präzise Spurhaltung zu gewährleisten. Die serienmäßige Reifendruck-Kontrolle ermöglicht die Montage von Reifen mit Notlaufeigenschaften. Als Sonderausstattung ist eine Diebstahlwarnanlage verfügbar.

freetrack7Ab dem Modelljahr 2010 ist der Altea Freetrack 4×4 etwas günstiger, nämlich ab 27.490 Euro zu haben. Wer zwar auf die Optik eines SUV Wert legt, aber keinen Allradantrieb braucht, kann mit dem frontgetriebenen 2-Liter-TDI mit 140 PS noch einmal gute 3.100 Euro sparen. Dazu kommen noch Kraftstoffkosten, denn der Fronttriebler verbraucht – vor allem innerorts – deutlich weniger als der 4×4. Die Versicherungen stufen das 140-PS-Modell in die Typklassen 17 / 19 / 23 (KH/VK/TK) ein, das 170-PS-Modell in 19 / 22 / 24 und den TFSI in 16 / 22 / 26.

freetrack8Seat gibt die zweijährige gesetzliche Gewährleistung auf den Neuwagen, die gegen Aufpreis verlängert werden kann. Dazu kommen drei Jahre Garantie auf den Lack sowie zwölf Jahre auf die Karosserie gegen Durchrostung. In den ersten zwei Jahren ist der Seat Mobilitätsservice kostenlos beim Einhalten der Wartungsintervalle, danach kann er gegen Aufpreis verlängert werden. Zum Ölwechsel muss der Altea Freetrack alle 15.000 km oder einmal im Jahr, zur Inspektion alle 30.000 km oder ebenfalls einmal im Jahr.

© Oktober 2009 Friedhelm Holleczek & Petra Grünendahl, Fotos: Seat

Dieser Beitrag wurde unter Auto-Redaktion, Fahrbericht, Fahrzeugtest abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.